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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0161
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Schädl Gewitters. Wie elend man dab.Lft; sc-
si e wieder einmal hinaus, und sagten: ,, Du
„ lieber Gott, das ist ein schweres liebes Ge-
,, Witter > wenns doch einmal erst vorüber
„ wäre! " — und im ganzen Dorfe hörte
man Beten und Singen. — Einige zitterten
und bebten, und vielen, die sehr unverständig
erzogen waren, und sich die Furcht vor Gewittern
in der Jugend angewöhnt hatten, dadurch nämlich,
daß sie sahen, daß ihre Aeltern eben so ängstlich
und übel thaten, und sich so fürchteten, und zn
ihren Kindern sagten: sie sollten ja recht fromm
seyn und beten; der liebe Gott sei) zornig, da-
mit er sie ja nicht todt schlüge — diesen Leuten,
sage ich, war denn jetzt vorzüglich angst und
bange, ja, sie könnten oft den ganzen Sommer
über nicht froh werden, wegen der bösen Furcht
vor dem Gewitter, und genossen darüber die
Freuden dieser schönen Jahreszeit nur halb, und
waren ihr ganzes Leben sehr elend dran, weil
die bey ihnen eingewurzelte Furcht ihnen beständig
anhieng. Diese Leute nun verkrochen sich jetzt gar
in die Keller, und heulten und schrien, und äug-
steten sich beynahe halb tod. Mit einemmal ent»
stand nun ein fürchterliches Sausen und Pfeifen
und Geräusch in der Luft, und ach! —- ehe
man sichs versah, da kam gar ein schreckliches
Hagelwetter. Ach wie übel sich da die armen
Leute hatten! wie sie da die Hände rungen s
Nur Georg und Marie und ihre Kinder, und
Wilhelm und Röschen, und Martin und die ver-
stau-
 
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