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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0277
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Prszesse, ein grosses Ucbel. 275
wären, und wie er mit göttlicher Hülfe zwey
Personen das Leben gerettet hätte: so freute sich
der vornehme Herr noch mehr, und sagce: das
ist ja für mich ein schöner Abend, indem so viel
Gutes an einem Tage geschehen ist; da müjftn
wir ja recht vergnügt seyn. Sogleich mußte sein
Bedienter fort, und ein. Kästchen aus der Kutsche
holen, das man ein Flaschenfutter nennt. Aus
demselben gab er den Bauern zwey Bouteilleu
(Butelaen) von seinem Wein zum Besten; und
da waren sie denn alle recht vergnügt.
Gelegenheitlich erzehlte Georg denn dem Frem-
den, in was für Wunder und Wehr (Bewehr,
Unruhe) sie sich wegen der Prozesses mit den be-
nachbarten Bauern befanden, was das der Ge-
meine schon alles gekostet, und was sie für Wege
und Stege deßwegen bereits gehabt hatten. Doch
freue er sich nun, daß wenigstens heute ein Ter-
min in dieser Klagsache angesetzt, und er da-
durch genölhiget worden, diese Reise zu thnn, bey
welcher Veranlassung er dem verunglückten Botterr
den nöthigen Beystand hätte leisten können. Es
sey doch wahr, daß Alles irgend wozu gut sey.
Im Verfolg des Gesprächs erzehlte er dem ge-
heimen Rath, daß die Bauern des andern Dorfs
schon durch alle Instanzen appellirt hätten, und
nun gar an das Kamwergericht — glaube er —
in Berlin sich gewandt, und dem Könige selbst
zu Potsdam ein Memorial, (so heißtsxö, nichr
S L Mar-
 
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