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Elefanten, an denen sieben Stücke rot aussehen und sechs
Stücke aufgewölbt sind, die gut an Körperkraft und Geist
sind, die gut riechen und wie blauschwarze Regenwolken
schimmern und laut dröhnen, in deren Hautgrübchen zwei
und drei Haare wachsen: solche Elefanten leben lange.

Vollkommenheit und schöne Erscheinung an Kopf und
Augen, an Antlitz, Ohren, Hals und Brust, an Stoßzähnen
und Rüssel und den übrigen Gliedmaßen, das sind die zwölf
„Felder" am Elefanten, die ebensoviel Jahrzehnten seines
Lebens entsprechen. „Wie viele dieser ,Felder' vollkommen
glücklich gebildet sind, so viele Jahrzehnte währt seine Lebens-
dauer" — so spricht Brihaspati (der priesterliche Lehrer des
Götterkönigs Indra). — Ein Elefant, der drei, fünf, sieben oder
acht dieser Zeichen aufweist, erreicht ein entsprechend langes
Leben, das ist meine Ansicht.

Das vierte Jahrzehnt, so wird hier gelehrt, ist das höchste
Alter für Elefanten von der Art der „Wilden", das achte der
„Langsamen", das zwölfte der Elefanten von der „Gück-
bringenden" Art.

Viertes Stück: Zeichen langen Lebens.
V.

Bis zum zwölften Jahre gilt der Elefant wegen seines jugend-
lichen Alters als „minderer", bis ans vierzigste als „mittlerer",
bis ans sechzigste Jahr heißt der treffliche Elefant „höchster"
an Lebensalter und -kraft.

Im ersten Jahre ist er zierlich, fein kupferrot, flaumig weich
behaart am Leibe. Er ist schlaflustig, am Rüssel kenntlich,
der dem frischen Schößling einer Schlingpflanze gleicht1. Un-
entfaltet an Gestalt und Gliedern, der Mutterbrust bedürftig
ist er und heißt Kind (Bäla).

Im zweiten Jahre härten sich seine Nägel etwas. Zunge,
Lippen und andere Teile werden tiefrot. Milch trinkt er wenig.

1 D. h. der Rüssel hat einen rötlichen Schimmer wie ein frischer Schoß,
in dem sich das Blattgrün noch nicht entwickelt hat.

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