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gähnt und in Geistesabwesenheit verfällt und im Staube um-
hertastet, wenn sein Harn rot ist und seine Augen sich röten,
so sind das Zeichen, daß Durst den Elefanten übermannt.

Vornehmlich durch Wasser heilen alle Wunden des Ele-
fanten, schwinden ihm Hunger und Durst und andere Leiden,
dank der Gunst des „Lotusentsprossenen" (Brahma).

Die Krankheiten der Elefanten kommen großenteils von
Würmern, o König von Anga; darum müssen den Elefanten
immer wurmtötende Mittel eingegeben werden. Den „König
der Pulver", in dem 8 Teile Hingu (Asa foetida) und 27 Teile
Guggulu (Bdellium) sind, und andere Pulver soll man in Ol
und zerlassener Butter eingeben.

Das „Päkala" genannte Fieber erkennt der Kundige an den
selben Zeichen wie das Fieber der Menschen, und daher ist es
auch mit denselben Mitteln zu behandeln.

Gelegentlich der Störungen im Gleichgewicht ihrer Leibes-
stoffe und anderer unzuträglicher Dinge ist schon gesagt
worden, worin sich die Elefanten von den Menschen unter-
scheiden. Darum soll, wer darüber Bescheid weiß, die Ele-
fanten, wenn er die Art ihrer Erkrankung festgestellt hat, nach
Art der Menschen behandeln.

Elftes Stück: Pflege der Elefanten nach Tages- und Jahres-
zeiten.

XII.

Ein Elefantenaufseher sei klug und wie ein König anzu-
sehen, fromm und seinem Herrn ergeben, lauter und seinem
Gelöbnis treu, frei von Krankheiten, beherrschten Blickes
und zuchtvoll. Kraftvoll soll er sich auf seine Arbeit verstehen,
soll freundliche Rede lieben und seine Kunst von einem guten
Lehrer gelernt haben. Er soll gewandt sein und ruhevoll, Zu-
trauen einflößend, bewährt in Zuspruch und Lenkung des
Elefanten, furchtlos und aller Dinge kundig.

Einen, der geschickt ist im Gange der Abrichtung und die
verschiedenen Arten des Antreibens mit Stachel und Keule
kennt, der Erfahrung über die Kraft der Tiere und über Ort

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