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Zimmer, Heinrich Robert
Ewiges Indien: Leitmotive indischen Daseins — Zürich, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.22906#0161
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ANMERKUNGEN

*) Aschvalayana Grihyasutra I. 15. 10. Honig als Speise des
Neugeborenen ebendort I. 15. 9/10.

2) Taitt. Brahm. II. 8. 8. — Die Taittiriya-schule des Ya-
jurveda hat die alte Lehre vom Essen besonders gut bewahrt.
Auch ihre jüngere Überlieferung (Taitt. Upanischad III.
10. 5) kennt die erste Strophe des Liedes, eingebettet in
einen ekstatischen Sang (saman), den der Eingeweihte nach
seinem Tode singt, wenn er kraft seines Wissens um das
„Essen" als göttlicher Urform aller Lebensgestalt zu diesem
Urstande eingegangen ist: „...dieses Zauberlied singend weilt
er: ,ha-a-a vu ha-a-a vu ha-a-a vu! ich bin Essen, ich bin
Essen, ich bin Essen! ich bin Essens Esse-er, ich bin Essens
Esse-er, ich bin Essens Esse-er! ich bin Ruhmredner! (auch
dreimal, dann folgt die 1. Strophe des Lieds, sanglich zer-
dehnt) — ich ward zu aller Werdewelt.' — Von goldenem
Licht (d. i. unsterblich unvergänglich wie die Sonne) ist wer
solches weiß." — Als Kommentar dazu darf eine andere
Stelle (III. 7/10) gelten, „Essen soll er nicht schmähen, das
ist Gebot. Der Odem wahrlich ist Essen, der Leib Essens-
Esser. Im Odem steht der Leib fest, im Leibe steht der Odem
fest. Also eben steht Essen in Essen fest. Wer so Essen in
Essen feststehen weiß, der steht selbst fest. Essen-habender,
Essens-Esser wird er. Groß wird er an Ausgeburt (Nach-
kommen), Vieh und Glanz heiligen Wissens (brahman- Glanz),
groß an Ruhm. — Essen soll er nicht gering ansehen, das ist

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