Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zimmer, Heinrich Robert
Ewiges Indien: Leitmotive indischen Daseins — Zürich, 1930

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22906#0111
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
an-sich Sein und zurück hat es sich als Einheit dieser
Gegensätze erlebt, — die Einheit seiner Zwiefalt als Al-
leiniges ohne ein zweites und vielgestaltig Gegenstän-
diges, als ewig Seiendes und ewig werdend-entwerdend
Vergängliches. Es weiß um das Nicht-sein beider Sei-
ten für einander in ihrer Einheit. Weiß um die unend-
liche Preisgegebenheit der Gestaltenwelt als völlige Be-
wahrtheit des Gestaltlosen. Es weiß sich als yakscha,—
aber als yakscha des brahman.

V. YOGA

Unablässig spielt das Leben in allen seinen Gestalten
zwischen reinem sich-Innesein und da-Sein für sich als
Welt und Ich. Spielt wechselnd in der Lust, sich aus-
zugebären, und in der Lust zur Entformung der Ge-
staltigkeit, in der es sich hat. Es faltet sich zusammen
und legt sich in eins. Es tritt wieder aus sich hervor
und auseinander zu Breite und fließender Vielfalt. Das
ist sein natürlicher Wechsel zwischen Schlaf und Wa-
chen.

Da sammelt es sich in eine Spitze, wird ein kleiner
Punkt, der sich auflöst —: es entschwindet sich selbst
und ist sich nicht mehr da. Und doch ist sein Nicht-
sein ein Sein.

Aus seiner reinen Leere schwillt es wieder punkthaft
auf. Und aus einem ersten nebligen Lichtpunkt breitet

107
 
Annotationen