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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0074
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lichen Zahl von einfachen Perzeptionen eine zusam-
mengesetzte Perzeption hervorbringt, als wir nicht
begreifen können, wie ein zusammengesetztes We-
sen aus einem einfachen sich bilde. Mit einem
Worte die Sensation, wodurch wir die Ausdeh-
nung gewahr werden , ist ihrer Natur nach eben
so unbegreiflich, als die Ausdehnung selbst. So
wird also das Wesen der Materie, und die Art,
wie wir uns davon die Idee bilden; immer im
Dunkel verborgen bleiben. Wir können zwar
aus unfern Sensationen schliessen, daß es auch
Wesen äusser uns gibt; allein ist wohl auch das
Wesen, so wir Materie nennen der Idee ahn,
lich, die wir uns davon machen? Dieses ist,
worüber wir uns entschliessen müssen unwissend
zu bleiben. In jeder Wissenschaft gibt es ent-
weder wahre, oder untergestellte Prinzipien, die
man mit einer Art von Instinkt ergreift, und
an die man sich ohne Widerstand halten muß;
denn sonst müste man bey den Prinzipien einen
Fortgang ins Unendliche zulassen, der eben so
ungereimt wäre, als ein unendlicher Fortgang
der Wesen, und Ursachen ; woraus sodann al-
les ungewis würde, weil man keinen fixen Punkt
hätte, wo man ausgehen könnte. Wir haben
die Sensationen nur um unsre Bedürfniße, nicht
aber um unsren Vorwitz zu befriedigen erhalten;
da-
 
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