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Verbindlichkeit entsprochen hat, und man sieht
noch einen Theil seines Gleichen wegen der Un-
gerechtigkeit , und des Geizes des grösten Thei-
les der Bürger Mangel am Norhwendigen lei-
den; ist es dann nicht Pflicht des tugendhaften
Mannes sein Opfer weiter zu treiben, und sich
selbst seines relativ Norhwendigen gänzlich zu
begeben? Und ist der weitere oder engere Umfang
dieses Opfers nicht das achte Maaß der Tugend ?
Dies sind die wichtigen Fragen, die man
in den Anfangsgründen der Moral abhandeln soll.
Betrachtet man diese Wissenschaft unter diesen
Gesichtspunkt, so wird sie eine Arc von Tarif,
worüber jede edelgesinnte Seele erschrecken wird.
Cie wird dem wohlhabenden Manne zeigen , dass,
wenn es ihm vergönnt ist sich in der Absicht
Neichthümer zu wünschen, damit er durch ihre
Verwendung die Zahl der Unglücklichen vermin-
dern möge, daß ihn die Furcht vor den Unge-
rechtigkeiten , denen er durch den Uibcrfluß aus-
gesetzt wird, trösten muß, wenn er auf das blos-
se Bedürfniß herabgesetzt wird.
Der
nur auf das relativ Notwendige der Bürger, nie aber
auf das absolute Bedürfniß gelegt werden sollen Der
Mann, welcher nichts als Brod hat, ist dem Staate
nichts schuldig , als daß er die Gesetze beobachte, und
im Nvthfalle sein Leben i» seiner Verteidigung trage.
 
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