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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0116
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Der Luxus ist zum relativ Nothwendigen
das, was dieses zum absolut Nothwendigen ist;
die moralischen Gesetze über den Luxus müssen^
demnach noch strenger sein, als die über, das
relativ Nothwendige. Man kann sie auf das
strenge, aber wahre Prinzipium zurückführen,
daß der Luxus jederzeit ein Verbrechen wider
die Menschlichkeit sei, so oft ein einziges Mit.»'
glied der Gesellschaft leidet, uud dieses nicht
unbekannt bleibt. Daraus mag man urtheilen,
wie wenige Falle, und Regr'erungsformen eS
geben kann, wo der Luxus erlaubt wäre; und
man muß zittern, wenn man sich von diesem
dahin reissen laßt, wenn man anderst noch ein
Gefühl von Menschlichkeit, und Gerechtigkeit
hat. Wir reden hier nur von den bürgerlichen
Uibeln des Luxus, von denen, die er in der Ge,
sellschaft hervorbringen kann; was wird er erst
sein, wenn man dieblos persönlichen Übel, und
Laster hinzufügt, die er bei denen veranlaßt,
die sich ihm ergeben, da er ihre Seele, ihren
Geist, und ihren Körper entnervt? Je weiter
demnach bei einer Nation der Luxus verbannt
ist, je mehr wird sie die Liebe zum Vaterland,
den Eifer für dessen Vertheidigung, den Geist
der Grösse, und Freiheit in Ehren halten; der
Lu-
 
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