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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0133
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die Wege der Sanftmuth nicht aus, durch wel-
che sie sich in die Seelen einschleichen soll. Sie
ist weit davon entfernet diese Milte! der leider-
redung zu verwerfen, sie begünstiget, .und be-
reitet sie vielmehr selbst vor; ihre Beschaffen-
heit erheischet ungezweifelr Prosclytenmacherei;
allein sie wendet dabei keinen Zwang des Anse-
hens an. Belohnungen, und unterscheidende
Vorzüge sind die einzige Triebfeder, welche die
Gesetzgeber benützen können die wahre Religion
in Ansehen zu setzen. Durch dieses Mittel wird
die Religion von Tag zu Tag ihre Anhänger
vermehren, die es um so viel lieber sein werden»
als sie es freiwillig geworden sind. Die Ver-
folgung hingegen würde eine ganz entgegenge-
setzte Wirkung hervorbringen. Zm ersten Falle
wird die blosse Eitelkeit ohne eine andere Ge-
walt die Menschen allmählig von ihren Meinun-
gen abführen, im zweiten hingegen sie darin»
bestärken.
Die Anwendung dieser Grundsätze soll be-
sonders in einem Staate Platz greifen, worinn
sich zwei mächtige Religionen als Nebenbuh,
lerinnen befinden. Man hat in einigen Staa-
ten noch ein andres Mittel angewendet, näm-
lich das, die zwei Religionen die man schwächen
d'Alemberts Samml. I. Thl' 2 will,
 
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