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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0159
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Genuß kann unser Wohlsein vermehren, ihr
Mangel aber soll uns ganz unv gar nicht beun-
ruhigen. Darum besteht die wahre Philosophie,
und nrcht in der affeckrirren Verachtung besten/
was man doch wünschet. Man legt einen zu
grössten Werth auf die Ehren, wenn man sie ge«
stiess nrücb fliehet, oder begierig suchet; das näm-
liche Uldermäß der Eitelkeit ist die Quelle bei-
der entgegengesetzter Wirkungen.
Nach diesen Prinzipien bestimmt, und ord-
net die Moral, wie weit der Ehrgeiz gehen darf.
Diese Leidenschaft, welche die gröste Triebfeder
der menschlichen Handlungen, sa selbst ihrer Tu-
genden ist, und die man eben darum nicht ohne
Gefahr ersticken könnte, hat dieses Sonderbare
an sich, daß sie, wenn man sie in ihren Gren,
zen halt, ein schätzbares Gefühl, die Folge,
und der Beweis von der Erhabenheit der Seele
ist, daß sie aber auch, wenn sie ausarret, das has-
senswürdigste , und unglückseligste aller faster ist.
Wirklich ist sie es, die nichts, weder Blut, we-
der Verbindungen, noch Pflichten achtet. Der
Geizhals ist manchmal gegen feinen Freund
grosmüthig, der Liebhaber opfert ihm zuwei-
len ferne Gebiererinn auf, der Ehrgeizige aber
macht alles zum Opfer des Gegenstandes, den

er
 
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