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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0166
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mächtig jene Wahrheiten auf uns wirken, die
man uns noch in zarten Kindesjahren eingeflös-
set hat. In diesem Werke würde es nicht um
eine künstliche Entwickelung^. und Auseinander-
setzung der Begriffe zu thun sein, welche der
Moral zur Grundlage dienen; man würde die
Maximen derselben schon in den Herzen der
Kinder selbst antrefen, in den Herzen nanlich,
worin» die Leidenschaften, und das Interesse
das natürliche sicht noch nicht verfinstert haben.
Vielleicht ist es nur dieses Alter, in welchem
das Gefühl vom Recht, und Unrecht am leb-
haftesten ist; welcher Vortheil wär' es demnach,
wenn man dieses beizeiten entwickelte, und in
Thätigkeit setzte? Allein ein moralischer Ka-
techismus sollte nicht blos sich mit dem Unterrich-
te dessen begnügen, was wir andern schuldig
find. Er sollte uns auch lehren, was wir uns
selbst schuldig find; er sollte uns die Regeln
des Betragens einflössen, welche beitragen kön-
nen uns glücklich zu machen, uns lehren unsers
gleichen zu lieben, und sie zu fürchten, ihre
Hochachtung zu verdienen, und uns zu trösten,
wenn wir sie nicht erhalten, endlich in uns
selbst die Belohnung edler Empfindungen, und
tugendhafter Handlungen zu finden. Es ist ei-
ner der wichtigsten, zugleich aber auch einer der
schwe-
 
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