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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen LXXXIX-LXXXXIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0273
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Versuch über die ReligionögeschichLe. 2 5z
Falsches vom Wahren zu sondern, suchte man alle
Lehrgebäude und Grillen zu reimen, und fand in alten
Bildern ewig Allegorien. Dem dichterweisen Plato
rannte alles nach, und schrieb in Blumen, ohne seine
Dichtergabe zu besitzen. Daher die eklektische Philo-
sophie, die nicht wie die unfern vom Wählen, sondern
vom Aufraffen, den Namen verdient.
Jetzt prüft der Verfasser die Quellen. Mo»
fes, der älteste, (der es wegen der frühen Cultur der
phönicischen Sprache seyn mußte,) und wahrer als ir-
gend ein Gciech, der nur mit fremden Augen sehen
konnte, schreibt von Aegypten, sofern es mit seiner
Nation zusammenhieng. Herodot, von allen Grie-
chen und von denen, die Aegypten ausführlich behan-
deln, der erste, ist nicht Lügner, wohl aber ein treuer
Ueberlieferer von Erzählungen, selbst von denen, die ec
für falsch hält. Und^per berechtigt uns dann, dem,
des pragmatischen behutsamen Geschichtschreibers
Pflichten aufzubürden, der nur durch Erzählung aus-
wärtiger Alterthümer, Gebräuche, Sagen, belusti-
gen will.
Vielmehr unterscheidet dieser Redliche, sern von
der Eitelkeit Abentheuer erlebt haben zu wollen, sehr
sorgfältig fremde Berichte von eigenen Erfahrungen.
Schon er konnte sich der Ciceroni bedienen, folglich
sind schon bey ihm der Vermischung Spuren zu finden.
Manetho, deöPtolomäuö Philadelphus Ober-
priester, der auf des Königs Befehl prophezeien, das
heißt, in die Zukunft lügen mußte, und in die Ver-
gangenheit nicht weniger log, hat nicht nur Priester,
legenden, auch fremde Gerüchte zusammengestop-
R 5 pclk. —
 
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