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https://doi.org/10.11588/diglit.5485#0312
XVIII.
Das Mantuanis che Gefäfs.
D urcli den Umstand, dafs der Herzog- von Brannschweig die
im herzoglichen Museum heilig aufbewahrte Onyxvase bei einer,
wie zu vcrnuitlien sland, langen Abwesenheit mit sieli nach Paris
nahm, ist dieses in seiner Art einzige Kunstwerk wieder ein Ge-
genstand allgemeiner öffentlicher Besprechung geworden. Auch
die Zeitungen haben ihn berührt. So h'ndet sich aufser der Spe'
Derschen Zeitung auch in den seit diesem Jahre in Hamburg er-
scheinenden (von Enoch Richter verständig- redigirlen) teilt-
sehen allgemeinen Berichten (einem sehr empfehleus würdigen, mit
teutscher Vielseitigkeit im Inneren und englischer Eleganz im Aen-
I'seren ausgestatteten Zeitungsblalt) in Nr. 18. ein kurzer Berich'
darüber. Es ist gerade 200 Jahre, als bei der Slürmung und
Plünderung Mantua's dieses alte Besilzthuin des Hauses Gonzaga
durch Ankauf nach Braunscbweig kam und durch mannichialligP
"Wiedererwerbung als ein köstliches Fideicoinuiifs auch stets dein
Braunschweiger Fürstenstamm verblieb. Bei der französischen In-
vasion wurde es nach St. Petersburg gerettet. Fabelei ist's, dafs
Napoleon einen so grofsen Werth auf dessen Erlangung ge-
setzt habe. Referent weifs das Gegentheil ans Denon's eigenem
Munde. Aber wahr bleibt es, dafs seines Gleichen nirgends wei-
ter gefunden wird. Es ist eine flach gedrückte Onyxkngel von 6
Zoll'Breite und 2f Zoll Dicke, in welche 12 Figuren als Canico
erhaben geschnitten sind, auf die Feier der Elensinieu, nicht
Thosinophorien, sich beziehend. Die Arbeit selbst, die Marielte
freilich nur nach Kupferstichen beurlbeilen konnte, wird schwer-
lich ein Keunerauge, welches auch nur die Wiener grofsen OnyX''
cameos gesehen hat, befriedigen können. Sehr wahr sagt von
Veltheim (Sammlung von Aufsätzen Th. II." S. 261.) : die
Onyxvasen von St. Denys, das Mantuaniscbe Gefäfs n. s. W;
waren Nieren, gleich den bekannten Achathieren, Einen solchen,
nur nicht mit Figuren ausgearbeiteten, grofsen Onyx besitzt der
Das Mantuanis che Gefäfs.
D urcli den Umstand, dafs der Herzog- von Brannschweig die
im herzoglichen Museum heilig aufbewahrte Onyxvase bei einer,
wie zu vcrnuitlien sland, langen Abwesenheit mit sieli nach Paris
nahm, ist dieses in seiner Art einzige Kunstwerk wieder ein Ge-
genstand allgemeiner öffentlicher Besprechung geworden. Auch
die Zeitungen haben ihn berührt. So h'ndet sich aufser der Spe'
Derschen Zeitung auch in den seit diesem Jahre in Hamburg er-
scheinenden (von Enoch Richter verständig- redigirlen) teilt-
sehen allgemeinen Berichten (einem sehr empfehleus würdigen, mit
teutscher Vielseitigkeit im Inneren und englischer Eleganz im Aen-
I'seren ausgestatteten Zeitungsblalt) in Nr. 18. ein kurzer Berich'
darüber. Es ist gerade 200 Jahre, als bei der Slürmung und
Plünderung Mantua's dieses alte Besilzthuin des Hauses Gonzaga
durch Ankauf nach Braunscbweig kam und durch mannichialligP
"Wiedererwerbung als ein köstliches Fideicoinuiifs auch stets dein
Braunschweiger Fürstenstamm verblieb. Bei der französischen In-
vasion wurde es nach St. Petersburg gerettet. Fabelei ist's, dafs
Napoleon einen so grofsen Werth auf dessen Erlangung ge-
setzt habe. Referent weifs das Gegentheil ans Denon's eigenem
Munde. Aber wahr bleibt es, dafs seines Gleichen nirgends wei-
ter gefunden wird. Es ist eine flach gedrückte Onyxkngel von 6
Zoll'Breite und 2f Zoll Dicke, in welche 12 Figuren als Canico
erhaben geschnitten sind, auf die Feier der Elensinieu, nicht
Thosinophorien, sich beziehend. Die Arbeit selbst, die Marielte
freilich nur nach Kupferstichen beurlbeilen konnte, wird schwer-
lich ein Keunerauge, welches auch nur die Wiener grofsen OnyX''
cameos gesehen hat, befriedigen können. Sehr wahr sagt von
Veltheim (Sammlung von Aufsätzen Th. II." S. 261.) : die
Onyxvasen von St. Denys, das Mantuaniscbe Gefäfs n. s. W;
waren Nieren, gleich den bekannten Achathieren, Einen solchen,
nur nicht mit Figuren ausgearbeiteten, grofsen Onyx besitzt der