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Borchardt, Ludwig
Das Grabdenkmal des Königs S'aḥu-Re (Band 2,1): Die Wandbilder: Text — Leipzig, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.3367#0073
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Abschnitt II: Blatt 53. Verleihung des Goldes

63

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Ein Duplikat dieser Darstellung ist uns in einem schönen Kairener Relief der Spätzeit1
erhalten, das auf dieses oder ein ähnliches, den gleichen Gegenstand mit denselben Typen
darstellendes Bild zurückgeht (Abb. 10). Eine Beschreibung ist, da das Bild durchaus klar
ist, wohl überflüssig. Der Künstler der Spätzeit scheint nach einem nicht überall mehr gut
erhaltenen Vorbild der alten Zeit gearbeitet zu haben. Denn nur so ist es zu erklären, daß
die eine Dienerin in der rechten Gruppe, die sich im alten Original wohl den Haarreif mit

Abb.

Die Verleihung des Goldes von einem Relief der 5. Dynastie im Louvre.

dem nach hinten abstehenden Schleifenende zurechtrückte, in dem Bilde der Spätzeit eine miß-
geformte Haartracht bekommen hat und sich auf dem Kopf zu kratzen scheint.

Dieses kleine Mißverständnis zeigt schon, daß der Künstler in diesem späten Relief
keinen Vorgang dargestellt hat, den er selbst noch gelegentlich mit angesehen hätte. Bei
dem Relief des Louvre aber wird kein Zweifel obwalten können, daß es wirklich ein Ereignis

Abb. 10. Die Verleihung des Goldes von einem Relief der Spätzeit im Museum zu Kairo.

darstellte, das im Hause des 'Ihwet-hotep vorgekommen ist und das oft in Häusern anderer
Großen dieser Zeit vorkam.

Hier haben wir demnach ein Beispiel, das uns die Entstehung der ägyptischen Aus-
zeichnungen und Orden vor Augen führt. Der ägyptische Große belohnte seine Diener und

1) Le Musee egyptien II 35 oben. Im Text auf S. 79 hat Masp£ro, da er die Parallelstellen noch nicht kennen
konnte, angenommen, es handle sich um Darbringung von Schmuck an den Toten.
 
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