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Friedländer, Ernst
Ostfriesisches Urkundenbuch (Band 2): 1471 - 1500 nebst Nachträgen und Anhang — Emden, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.1951#0468
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460 1495.

1450.

König Maximilian verleiht der Stadt.Emden von Neuem Wappen und Kleinod.

Orig. Perg. im Rathsarcbive zu Emden, Nr. 4. — Abschrift Saoc. XVI.: Grosse Urkimdensammlung, Nr. 160. —
Gedr. Brenneysen, S. 213 in hochdeutscher, und Harkenroht, oorsprongkelykheden, S. 119 in niederdeutscher

Mundart.

Worms, iO. August 1493.

Wir Maximilian von Gotts gnaden Romischer kunig w. s. w.1) bekennen offennlich mit disem
brief und tun kunt allermenigklich, das wir unnsern und des reichs lieben getrewen burgermeister
tinnd rate unnser und des heiligen reichs statt Embden, under dem graven zu Ostfriesslaund ge-
legen, nmb ir dieinutig bete, auch der getrewen dienst willen, so sie unnsern vorfarn, auch unns
und dem reich offt wüligklich getan haben und in kunfftig zeit wol thun mugen unnd sullenn,
mit wolbedachtem mute, gutem rate und rechter wissen dise nachgeschriben wappen und cleinat,
mit namen ainen schilt in drey teil geteilt, das under mit fliessendem wasser bedeckt, das mitter
ein rote raawr mit funff zynnen, und das oberteil swartz, darinn ein gelber vogel, harpya genannt,
mit einem gekronnten jungkfrawen haubt und seinen ausgepraitten flugein; als dann derselb schilt
unnd wappen in disem unnserm kunigklichen brief gemalt und mit färben eygenntlicher ausge-
strichen sein, von newen gnedigklichen verlihen unnd gegeben, verleyhen und geben inen die
also von newem aus1) Romischer kunigklicher volkummennhait wissenntlich in krafft diss briefs.
Und meynen, setzen unnd wellen, das nu furohin die genanten von Embden und ir nachkommen
die vorgemelte wappen und schild von irn und gemeiner statt Embden wegen, und in derselben
statt Sachen hanndeln unnd geschaffen, haben, fueren und der in allen unnd yegklichen eerlichen
und redlichen Sachen und geschefftn zu schimpff und zu ernnst, in veldtziehen, in streitten, ge-
rechten, panieren, getzelten aufslagen, innsigeln, pettschatten, cleinaten und sunst an allen ennden
nach irn und gemeiner statt nutz, notdurfften, willen unnd wolgevallen geprauchen und gemessen
sullen und mugen, als annder stette in dem heiligen reiche ire wappen und cleinate gebrauchen
und genyessen von recht oder gewonnhait, von allermenigklichen unverhindert, unnd gebietten
darauf allen und yegklichen churfursten, fursten, geistlichen unnd weltlichen, prelaten, graven,
freyen herrn, rittern, knechten, haubtlewten, vitzthumben, vogten, phlegern, Verwesern, ambtlewten,
schultheissen, burgermeistern, richtern, raten, kunigen der wappen, erhalden, persevandten, bur-
gern und gemainden, und sunst allen anndern unnsern und des reichs undertanen s) und getrewen,
in was wirden stattes oder wesenns die sein, ernnstlich und vestigklich mit disem brief und
wellen, das sy die vorgenannten burgermaister und rate der statt Embden und ir nachkomen für
und für ewigklich an den vorgeschriben wappen unnd cleinaten nicht hindern noch irren, sunder
sy der nach iren und gemeiner stat Embden nutz, notdurfftn und wolgevallen gebrauchen, genyessen
und genntzlich dabey bleiben lassen, und hiewider nit thun noch yemannd anndern zu tun ge-

1450. ') wie in der Urkunde vom 4. November 1494 (Nr. 1414); nur steht hier .. zu Arthoys und zu Burgaw .
*) Orig. und.
3) Orig. „nuderta" doppelt.
 
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