Die Eine und die Andre
Die Eine lieb' ich mit aller Gluth,
Und die Andere lieb' ich nicht minder,
Denn die Ein' und die Andre zusammen sind
Zwei himmlische Menschenkinder.
Der Einen sagt' ich von meiner Treu
Und der Andern von meinen Reuten,
Und jeder, was es so Schönes sei
Um die Frau von einem Studenten.
Doch als melancholischer Unglückssohn
Muß ich durch's Leben wandern:
Die Eine hat ein Anderer schon,
Die Andere hat einen Andern!
Apoll und Merkur.
Im Saale rauschte der heitere Tanz,
Doch ich stand auf dem Balkone
Und blickte hinaus in den Purpurglanz
Der niedertauchenden Sonne.
„Ja, sinke hinab," rief jubelnd ich aus,
„Was soll mir auch ferner dein Prangen,
„Seit hier im festlich leuchtenden Haus
„Die Sonne mir aufgegangen!
„Süß schmachtend bald in lieblicher Pein,
„Bald blitzend wie vom Juwele
„Glänzt, Lina, mir deines Auges Schein
„Hinab in die innerste Seele.
„Und hat dich auch heute zum ersten Mal
„Des Fremdlings Auge gefunden;
„Ach, ohne Prüfen uud ohne Wahl
„Nennt er sich auf ewig gebunden.
„Nicht wird zu buhlender Thoren Zahl
„Der friedliche Dichter sich drängen,
„Sein bist du ja doch, ihm Ideal
„In Träumen und in Gesängen!" —
Die Eine lieb' ich mit aller Gluth,
Und die Andere lieb' ich nicht minder,
Denn die Ein' und die Andre zusammen sind
Zwei himmlische Menschenkinder.
Der Einen sagt' ich von meiner Treu
Und der Andern von meinen Reuten,
Und jeder, was es so Schönes sei
Um die Frau von einem Studenten.
Doch als melancholischer Unglückssohn
Muß ich durch's Leben wandern:
Die Eine hat ein Anderer schon,
Die Andere hat einen Andern!
Apoll und Merkur.
Im Saale rauschte der heitere Tanz,
Doch ich stand auf dem Balkone
Und blickte hinaus in den Purpurglanz
Der niedertauchenden Sonne.
„Ja, sinke hinab," rief jubelnd ich aus,
„Was soll mir auch ferner dein Prangen,
„Seit hier im festlich leuchtenden Haus
„Die Sonne mir aufgegangen!
„Süß schmachtend bald in lieblicher Pein,
„Bald blitzend wie vom Juwele
„Glänzt, Lina, mir deines Auges Schein
„Hinab in die innerste Seele.
„Und hat dich auch heute zum ersten Mal
„Des Fremdlings Auge gefunden;
„Ach, ohne Prüfen uud ohne Wahl
„Nennt er sich auf ewig gebunden.
„Nicht wird zu buhlender Thoren Zahl
„Der friedliche Dichter sich drängen,
„Sein bist du ja doch, ihm Ideal
„In Träumen und in Gesängen!" —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Eine und die Andre" "Apoll und Merkur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 245, S. 37
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg