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Herrn Krawwes Reise in die Türkei.
ging, denn de Derken trügen mestens Pantoffeln un da wer
nischt derbei zu verdienen; wenn er nu e paar Pantoffeln
| fertig hätte, da koste er sich enne Portion Rindflesch mit
Opium, der wird nähmlich dort so kekocht wie hier Rind-
flesch un Reis, un wenn er das gegessen hätte, so schlief er
vier bis fünf Wochen druf, hernach macht er Widder e paar
Pantoffeln un denn gehts Widder so. Nu bin ich mit en
ins Speisehaus un hawwe mer och enne Portion Rindflesch
mit Opium geben lassen, denn ich wollte doch wissen, wie
es schmeckte. Ich sage der 's war delicat, so, das ich noch
enne Portion aß, bei der zweeten war ich awwer so müde,
daß ich kaum bis in die blaue Kümmelbulle kommen konnte,
dort legt ich mich in den Fuhrmannswagen un hawwe zwölf
Wochen geschlafen und bin derweile im Schlafe bis nach
Leipzg gefahren, wo ich erst ufwachte, wie mer im Brühl
waren, weil da 's Flaster gar so schlecht is.
Reinhardt.
Ganz ohne alle Absicht.
„Ach die Frau Herzogin secl. war eine so herzensgute Frau, mir eine zweite Mutter; nicht allein mit Ihrer
höchst eigenen Leib-Leinwand bedachte sie mich so reichlich — auch Silberzeug bewahren meine Schränke! Und Pen-
sion genieße ich auch, und werde sie behalten, auch wenn — auch wenn ich — heirathen sollte."
Herrn Krawwes Reise in die Türkei.
ging, denn de Derken trügen mestens Pantoffeln un da wer
nischt derbei zu verdienen; wenn er nu e paar Pantoffeln
| fertig hätte, da koste er sich enne Portion Rindflesch mit
Opium, der wird nähmlich dort so kekocht wie hier Rind-
flesch un Reis, un wenn er das gegessen hätte, so schlief er
vier bis fünf Wochen druf, hernach macht er Widder e paar
Pantoffeln un denn gehts Widder so. Nu bin ich mit en
ins Speisehaus un hawwe mer och enne Portion Rindflesch
mit Opium geben lassen, denn ich wollte doch wissen, wie
es schmeckte. Ich sage der 's war delicat, so, das ich noch
enne Portion aß, bei der zweeten war ich awwer so müde,
daß ich kaum bis in die blaue Kümmelbulle kommen konnte,
dort legt ich mich in den Fuhrmannswagen un hawwe zwölf
Wochen geschlafen und bin derweile im Schlafe bis nach
Leipzg gefahren, wo ich erst ufwachte, wie mer im Brühl
waren, weil da 's Flaster gar so schlecht is.
Reinhardt.
Ganz ohne alle Absicht.
„Ach die Frau Herzogin secl. war eine so herzensgute Frau, mir eine zweite Mutter; nicht allein mit Ihrer
höchst eigenen Leib-Leinwand bedachte sie mich so reichlich — auch Silberzeug bewahren meine Schränke! Und Pen-
sion genieße ich auch, und werde sie behalten, auch wenn — auch wenn ich — heirathen sollte."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Herr Krawwes Reise in die Türkei" "Ganz ohne alle Absicht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Autor (Carl Reinhardt ?)
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 245, S. 39
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg