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Die Hallstädtertrottel

(Fortsetzung.)

„ß, Mutter, trüb' mir doch nicht den schönsten Augenblick meines Lebens
mit deinen Bedenklichkeiten. Lange habe ich mir nicht getraut, von meiner
Liebe zu reden, weil mir bange war, Klara möchte mich vielleicht doch nicht
so lieb haben wie ich fie. Jetzt da ich mir Gewißheit geholt und hoch auf-
jauchze vor Lust, kommst du mit deinen kalten Zweifeln dazwischen. Klara wird
mein werden, denn ich will es fest. Aus meinem Herzen nehm' ich diesen Glauben,
und du weißt ja, der Glaube kann Berge versetzen."

„Es werden sich euch auch Berge entgegcn-
stellen," sprach seufzend die Kranke in sich hinein.

Bei Klara gelang cs Toni bald alle Furcht
vor einer trüben Zukunft zu verscheuchen. Welche
Ucberredungsgabe ließe sich aber auch mit der eines
glücklich Liebenden vergleichen? die unwiderlegbarsten
Beweise liegen in Blick, Ton, Geberde, in so viel
Unaussprechlichem, das eben nur auf Liebende mag-
netisch wirkt. Bald war Klara so festen Glaubens
als er, und sah durch den Schleier ihrer Freuden-
thränen eine rosige Zukunft leuchten.

Toni betrachtete sie mit Entzücken. Was war
es doch daß sie ihm eine Andere und doch dieselbe
erschien? War sie schöner geworden in dieser kurzen
Zeit? War es ein Zug tiefen Ernstes und innrer
Wehmuth in den sonst so muntern und neckischen Zügen ?
Was ihm oft die Worte der Liebe, die ihm längst
auf der Lippe schwebten, wieder zurückgcdrüngt, war
ihr kindliches, oft kindisches Wesen, dem noch nicht
der Schlüssel gegeben schien zum Verständniß seiner
Wonnen und Qualen. Die heiße Lohe des Blitz-
strahles, der sie darniederschlug, hatte die Seele des
Kindes Plötzlich gereift, und so wie sie ihm jetzt er-
schien, als emste Jungfrau, war sie in seinen Augen
tausend Mal schöner.

Es ward fest beschloffen, daß Toni gleich nach
seiner Rückkehr mit seinem Vater reden, seine
Liebe gestehen, und um seine Zustimmung bitten
solle. Ob der Vater ihnen dann ein Theil
seines großen Anwesens überlassen oder verpachten
wolle, oder ob er ihre Heiräth noch weiter hinaus-
schiebe, gleichviel! wenn er nur ihrem Vorhaben
geneigt sei. Ten Verlassnen mußte dann zuallererst !

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Hallstädtertrottel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tuch
Mann <Motiv>
Gebirge <Motiv>
Alm <Motiv>
Almhütte <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 256, S. 121

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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