n Zeiten rr.
159
WaS bei Habakuk Petermann selbst bei theuer
Plenarvcrhandlungen; was kehn mich die an. — 'S ncie Ge-
richtshaus; dummes Zeig. — Boonekamp of Magcbitter (der
kennte mer jetzt krischt schaden). Abbcr hier kommt was:
Schlachtfest bei Htnzen. (Zum Kukkuk, da muß 'ch hin.)
Schweinskncchclchcn un Klccse in der Goscnschenke i» Eitrihsch.
(Sapperment, das is was fer uff'» Abend.) — Fra», was
hast'n eegcntlich hcite ze Mittage?"
„Bcttelmannssuppc! Die soll doch nich fer
mich sinn? De hast nischt andcrsch fer mich wie e
Schnciderkarpen? — Dadcrnach habbe ich kcen' Abbctit.
Ich wecß nich, 's is mer so kurjos in Magen, das muß der
schwarze Dreiling machen, daß mcrsch so im Leibe 'rumgcht.
Frau, sinn denn meine Sticheln geputzt?"
„Schon Widder auskehn? Hast Du was derwidder?
Ich habbe Geschäfte, wo Du nischt dervon verstehst. Um
Gottcswillcn heile mer nich de Ohren voll; De thetst viel j
besser, mein' Nock und meine Hose» reene zu machen,
die wär'n wohl c bischen voll sinn."
„Das wäre eBeweis, daß ich hinteNacht
schwarz gewesen wehre, wenn ich ooch nich so
gcwuppst hätte. E schecner Beweis —
ncr iffcs. Das Wuppsen kommt von den schlechten
kalten Kaffeh un von',, Acrgcr und daß meine Hosen
, un mei Rock e bische» drcck'g sinn, das kommt da-
dcrvon, daß mich so c unverschämter Studcnte haran-
kirtc und mer c Bern stellte, daß ich fallen mußte."
„Ich habbe getaumelt, un in Bette ge-
ächzt un gestehnt un mich drinn rumgcwor-
fen die kanzc Nacht dorch? Na, siehste, da
hast'cs. Nu wcrscht es doch einsch», was ich fer
viele Sorgen uff'n Herzen habbe, daß sc mich nich
emal ruhig schlafen laffen. Getaumelt habbe ich
nich, Gott bewahre! blos nich kut nfftrctc» könnt'
ich, weil mcrsch Schinnebcin vom Fallen »och so
weh that. Eene ord'tlichc Frau wärdc ihren Mann
bedauern und begreifen, daß 'ch Sorgen habbe un
woher se komm'. Gerade gestern, da lag mcrsch so
recht schre schwer uff'n Herzen. Ich wirdc bersch
sagen, was cs gewesen is, — abber — 's is besser,
ich bchalte's fer mich."
,/Jch wehre e Tyrann? Na Heere, wenn
Eens von uns zwcc Beeden c Tyrann iö, da weeß
ich, wcr'S iS. Heilste schone Widder? Na »u isscs
Zeit, daß 'ch gehe. De weeßt, daß De mich dademit
allemal aus '» Hause treibst, wen» ich ooch gerade
kcene Geschäfte nich hätte. Wenn ich nu e Mann
wehre, wie meine kutcn Fremde, da ging ich un be-
tränke mich aus purer blanker Deschberation —
wer hätte hernach de Schuld? Niemand andcrsch
»Ich soll wenigstens crscht Geld dalas-
sen. .Geld! schone widder Geld! DaS fehlte mer;
'sis zum tolle wär'n. Zbbermorgen is crscht Margt-
tahk. Da sicht mer abber Deine Liebe! aus mir
j kann wär'n was de will, wenn ich nur Geld dalaffe. Nee,
das is zu ark! Das ist zum Davonloofen! Wo is mei
! Angelstock? — Wenn ich zu Mittage nich kleich da
sinn sollte, da kennt er alleene essen! un De brauchst
| nich ch'r uff mich zu warten, als bis De mich wid-
! dersiehst! — Halt, ich will doch ooch gleich de» Haus-
| schlisse! mitnehm'n. —
Das Verhungern aus Vorsicht.
(Ein Bettelmann, einen Laib Brod unterm Arm, zu
einem Vorübergehenden):
„Bitt' gar schön, Euer Gnaden, um ä Bisserl was auf
a Brod, sonst muß i rein verhungern!"
„Wie? Er trägt ja doch einen Laib Brod bei sich?"
»Ja, seh'n Euer Gnade», wann i den heut iß, nachher
Hab' i morgen nir!"
Landwehr-Offizier-Examen.
159
WaS bei Habakuk Petermann selbst bei theuer
Plenarvcrhandlungen; was kehn mich die an. — 'S ncie Ge-
richtshaus; dummes Zeig. — Boonekamp of Magcbitter (der
kennte mer jetzt krischt schaden). Abbcr hier kommt was:
Schlachtfest bei Htnzen. (Zum Kukkuk, da muß 'ch hin.)
Schweinskncchclchcn un Klccse in der Goscnschenke i» Eitrihsch.
(Sapperment, das is was fer uff'» Abend.) — Fra», was
hast'n eegcntlich hcite ze Mittage?"
„Bcttelmannssuppc! Die soll doch nich fer
mich sinn? De hast nischt andcrsch fer mich wie e
Schnciderkarpen? — Dadcrnach habbe ich kcen' Abbctit.
Ich wecß nich, 's is mer so kurjos in Magen, das muß der
schwarze Dreiling machen, daß mcrsch so im Leibe 'rumgcht.
Frau, sinn denn meine Sticheln geputzt?"
„Schon Widder auskehn? Hast Du was derwidder?
Ich habbe Geschäfte, wo Du nischt dervon verstehst. Um
Gottcswillcn heile mer nich de Ohren voll; De thetst viel j
besser, mein' Nock und meine Hose» reene zu machen,
die wär'n wohl c bischen voll sinn."
„Das wäre eBeweis, daß ich hinteNacht
schwarz gewesen wehre, wenn ich ooch nich so
gcwuppst hätte. E schecner Beweis —
ncr iffcs. Das Wuppsen kommt von den schlechten
kalten Kaffeh un von',, Acrgcr und daß meine Hosen
, un mei Rock e bische» drcck'g sinn, das kommt da-
dcrvon, daß mich so c unverschämter Studcnte haran-
kirtc und mer c Bern stellte, daß ich fallen mußte."
„Ich habbe getaumelt, un in Bette ge-
ächzt un gestehnt un mich drinn rumgcwor-
fen die kanzc Nacht dorch? Na, siehste, da
hast'cs. Nu wcrscht es doch einsch», was ich fer
viele Sorgen uff'n Herzen habbe, daß sc mich nich
emal ruhig schlafen laffen. Getaumelt habbe ich
nich, Gott bewahre! blos nich kut nfftrctc» könnt'
ich, weil mcrsch Schinnebcin vom Fallen »och so
weh that. Eene ord'tlichc Frau wärdc ihren Mann
bedauern und begreifen, daß 'ch Sorgen habbe un
woher se komm'. Gerade gestern, da lag mcrsch so
recht schre schwer uff'n Herzen. Ich wirdc bersch
sagen, was cs gewesen is, — abber — 's is besser,
ich bchalte's fer mich."
,/Jch wehre e Tyrann? Na Heere, wenn
Eens von uns zwcc Beeden c Tyrann iö, da weeß
ich, wcr'S iS. Heilste schone Widder? Na »u isscs
Zeit, daß 'ch gehe. De weeßt, daß De mich dademit
allemal aus '» Hause treibst, wen» ich ooch gerade
kcene Geschäfte nich hätte. Wenn ich nu e Mann
wehre, wie meine kutcn Fremde, da ging ich un be-
tränke mich aus purer blanker Deschberation —
wer hätte hernach de Schuld? Niemand andcrsch
»Ich soll wenigstens crscht Geld dalas-
sen. .Geld! schone widder Geld! DaS fehlte mer;
'sis zum tolle wär'n. Zbbermorgen is crscht Margt-
tahk. Da sicht mer abber Deine Liebe! aus mir
j kann wär'n was de will, wenn ich nur Geld dalaffe. Nee,
das is zu ark! Das ist zum Davonloofen! Wo is mei
! Angelstock? — Wenn ich zu Mittage nich kleich da
sinn sollte, da kennt er alleene essen! un De brauchst
| nich ch'r uff mich zu warten, als bis De mich wid-
! dersiehst! — Halt, ich will doch ooch gleich de» Haus-
| schlisse! mitnehm'n. —
Das Verhungern aus Vorsicht.
(Ein Bettelmann, einen Laib Brod unterm Arm, zu
einem Vorübergehenden):
„Bitt' gar schön, Euer Gnaden, um ä Bisserl was auf
a Brod, sonst muß i rein verhungern!"
„Wie? Er trägt ja doch einen Laib Brod bei sich?"
»Ja, seh'n Euer Gnade», wann i den heut iß, nachher
Hab' i morgen nir!"
Landwehr-Offizier-Examen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Landwehr-Offizier-Examen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 22.1855, Nr. 524, S. 159
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg