Fliegende Blätter (79.1883 (Nr. 1980-2005))

Gast: „Sie Herr Wirth, wo waren denn gestern Ihre Kellner, die Bedienung war ja ganz miserabel." — Wirth: „Ja wissen
Sie, ich Hab' allerdings zwölf Kellner; gestern war aber Ball, und da es an Herren fehlte, mußten sie Beim Tanzen aushelfen."

Die Badereise.

„ich glaube auch, es steht in dem Lustspiel „Die beiden Vero-
neser." Irre ich nicht, im ersten Akt, gleich zu Anfang!". . .

„Gleichviel! So Hab' ich verloren", äußerte der phleg-
matische Apotheker. „Fritz eine Flasche Liebfrauenmilch! Mein
Wette-Verlust! Die Herren sind ebenfalls geladen! Nun sind
Sic einig mit sich, lieber Steuerrath, wohin reisen Sie?"

Der Postcommissär lvarf noch einen trüben Blick auf die
Rheinweinflnsche, die Fritz soeben mit gewohnter Grazie ent-
korkte, stand bann aber auf und nahm Hut und Stock.

„Was haben Sie? Warum bleiben Sie nicht?" fragte
der Apotheker. „Heute müssen wir inter pocula allesammt
über das Ziel unserer Sommerreisen in's Reine kommen! Sie
auch! Meine Frau hat der Ihrigen feierlichst versprochen,
durch meine Intervention bei Ihnen die so lange versprochene
und immer hinausgeschobcnc Villegiatur dieses Mal durchzusetzen,
und wir lassen Sic nicht fort, bevor Sie nicht ein festes Ver-
sprechen abgegeben!" (Fortsetzung folgt.)

Mitgefühl. 51

Frau: „Rosi, ich kann heute nicht aufstehen, ich habe
wieder so entsetzliche Kopfschmerzen." — Rosi (mitleidig): „Na
dees is aber schon zu arg, schon wieder! Der dumme Kopf!
— Daß Jhna aber der dumme Kopf alleweil weh thun muß."

Der hülfreiche Fruck.

„Du, Olga, ivic war es gestern auf dem Balle?" — „O, reizend. Im Anfänge fehlte es allerdings an Tänzern,
später aber kamen gleich ein Dutzend auf einmal und da wurde es ganz wunderhübsch."