Hilgard, Alfred [Hrsg.]: Urkunden zur Geschichte der Stadt Speyer (Straßburg, 1885)

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und radebrechen. Ist aber daz er endrinnet von der stat eder sich under düt, wirt
der geheischet oder berufet in sime hüs von des selben mandes rihteren und kümet
nit vür si, so git er sich der getät schuldig, und sol niemer in die stat komen
wider. Kümet er aber da nach wider in die stat, men sol in setzzen uf ein rat als
vor, und sollent die rihtere nemen zu einre penen von sime gute ligende und 5
varnde fumfzig phunt hellere, ob er so vil hat. Hat er aber nit also vil, daz selbe,
daz er denne hat, daz sollent die rihtere nemen, und ist daz er da nach gewinnet
gut von erbeteil eder etzwie anders, da von sollent die rihtere nemen, daz si fumfzig
phunt gewert werdent. Wirt aber ieman eins mordes belümet eder vermert, die
rihtere des mandes und der rat sollent deme sin hus und sin gut vor besliezen, er io
gebe denne gute Sicherheit, wer' des dotslages überwunden wirt, daz er fumfzig
phunt hellere gebe zu einre penen. Und sol an allem disem artikele nit schirmen
eder helfen, eb ieman vormals sin gut hat geben iemanne und daz doch nüzet.
Wer och also geradebrechet wirt, der git an phenninge nit die penen, hat man si
aber genomen, men sol si den erben wider geben von deme slahegelte. 15

Wer öch ieman heizet verwirsen, slahen eder im sin gut nemen, der git die
selben pene, als er die getät selber getan hette, ane am dotslage, da sol der, den
men daz zihet, daz er den dotslag geheizen habe dün, sich des entslahen mit sime
eide, er welle ez denne willekliche veriehen, den sol men des mit gezügen nit bereden,
daz er den dotslag habe geheizen dün. Und ist daz die rihtere daz zu rihtene sümig 20
werent eder verlazen von gnaden, hazze eder vorhten, welher denne der vierund-
zwenzig rihtere den vermeldet und gerihte heischet, die andern alle sollent deme
helfen uf irn gesworn eit, daz daz gerihtet werde.

Wer öch etzliche getät düt mit worten eder mit werken gegen iemanne, der
daz an vahet, der sol daz bezzeren und ginre nit, eb ginre wol uf der selben stat 25
ein semelichez gime hin wider düt, der daz an gevangen hat2, ane den dotslag, den
sol men rihten, als da vor geschriben stat.

Wer heimsuche tut, daz heizet hinsrtche, da man vrevenliche iemannes türe,
want, porte eder venster stieze eder drin hiewe, eder in iemannes hof eder hüs ginge
und ieman dinne verserte, der git zehen phunt spirscher, wirt er des beret, als do 30
vor stat.

Wer öch das under den bürgeren und der stette inwonunger ieman widerseit
in der stat eder üzwendig, der git ein phunt spirscher, also dicke er daz düt, und
also meniger under den meisteren und deme rate vriden heischent, und den vride
der da widerseit hat eder deme widerseit ist verseit und niht geben wil, der git 35
also manig phunt spirscher, wirt er des überwunden, als da vor stat.

Wer aber in krieges wis sprichet zu ieman, du arnest ez, eder ich gelaze
nimmer da von, du müzest ez amen, eder sprichet zu ieman, der an einem hüs

1 wer] obe er: 1346 in Basur. 2 1346 fügt ein : ist aber daz einre an dem angehaben wirt
gime ein merres dfit, denne ime geschehen ist, unde da mite in pene vellet, so sol doch ginre, der 40
da angehaben hat, bessern darnach als die getat danne ist, worte oder werke, damit er anhtib, als
obe ez vor von ime geclaget were, tmde dez niht ledig uzgan, umbe daz er der gedetde ein anheber
gewesen ist.