109
metrle, antike Baukunst, Renaissance, MoDel-
lieren, Maschinenzelchnen, Technologie.
8. Semester: DarstellenSe Geometrie, Tech-
noiogie, technische Mechanik, Maschinenzeich-
nen, Geschichte Ser Technik unv Ser Gewerbe.
ch Zulassung zur I. Lehramtsprüfung,
Vie sich auf aile vorstehenVen Fächer erstreckt.
Bach Bestehen Verselben!
). Seminarsahr an einer höheren Schule
unter Leitung eines zeichenwissenschaftlich
gebilvcten Zeichenlehrers. Seminarquali-
flkation. Anstellung als Stuvienaffessor.
6. II. Lehramtsprüfung knnerhalb2-ZIahre
nach der I. Lehramtsprüfung. Anfertigung
einer hervorragenden Arbekt aus Vem Gebiete
Ver Zekchenwissenschast, Kunst, Technkk, Ves Ge-
werbe over Ver Kunstgeschichte.
WährenV ver StuVienzeit, insbesondere kn ven
Ferien, hat sich Ver KanViVat zu befleitzigen mkt Ver
Kunst, Vem Kunstgewerbe, Ver Technik unv Ven
Gewerben Vie engsten Beziehungen zu unterhalten.
Das Ausbilvungsjahr kn ver prarks soll später
zum Besolvungsdienstalter angerechnet werven.
Dle bisher in preußen übliche seminaristische
AuSbildung Ver Zeichenlehrer ist aus verschieVenen
Grünven nicht als ideal zu bezekchnen, wovurch
jevoch Vie Herren Koliegen, die Viesen AusbilVungS-
gang genossen haben, in keiner Weise hinsichtlich
ihrer Lcistungen oder ihres BildungsgraVes be-
kroffen oder zurückgesetzt werden sollen. 1. Der
Zeichenunterricht soll jetzt auf Ven Seminaren und
Vercn Borschulen nicht auf der unbevingt not-
wendigen Höhe sein (vergl. Schauen und Schaffen
1Y2!, Hest 6, Ausführungen eines seminaristisch ge-
bildcten Kollegen). 2. Die seminaristische AusbilVung
soll nach Vem Ausspnrch von Hochschulprofessoren
(vergl. Dolksschullehrerpresse) nicht Vie vollkommen
geeigncte Grundlage für Vie spätere wissenschastliche
und künttlerische Weiterbilvung unv Ven Llbertritt
an Hochschulen und Kunstakademien bilden. ). Die
seminarislische AusbilVung soll etwas die praktische
Ausbilvung vcrnachlässigen u>rd an Vie Wirtschafts-
unv WcltfremVheit ver Altphilologen erinnern. Der
Berfasser fühlt flch nicht berufen darüber zu ent-
scheiven, ob Viese Bachtcile tatsächlich bestehen, fest
aber steht sicher, Vaß Vie seminaristische AusbilVung
ieider, ohne es zu wollen und völlig schuldlos eines
Ver wichtigsten Ziele verhindert: Üas öcr Homo-
gerukät (man verzeihe Vem Verfasser dieses hätzliche
Wort!) ÜeS LehrerkoüegiumS höhcrcr ÄchulLN/
unv daß fle naturgemätz Lehrer, und was viel be-
Vauernswerter unv schävlicher ist, das Fach selbst
zu einem Zustand dauernver Zurücksetzung verurteilt.
Trotz ihrer anerkannt vielen Vorzüge Vürste es sich
Vaher empfehlen, an ihre Stellc Vie vorgeschlagene
AusbilVung zu setzen. Dle Einheit des Standes
tm ganzen Nekche muß unter allen Um-
ftänden angestrebt werden. Dkeselbe kann aber
nur aus obiger Grundlage erfolgen, wenn der Stand
kn preußen für vollwertkg gelten und Vollkommenes
leisten will. Den preußischen, seminarislisch gebildetcn
Kollegen wird Vaher schon deshalb, weil sie hinflcht-
lich Ver Vorbildung gegenüber andern wissenschast-
lichen Lehrern in preußen und Ven Amtsgenossen
Ver BunVesstaatcn in Ver Minderheit flnd, selbst
im ekgenen Hnteresse empfohlen, sich dem gemein-
samen großen Ziele anzuschließen. Ein Zurück
für Bayern und Sachsen, Württemberg unv Baden
ist ausgeschlossen!
Bayern hat die Gleichartigkeit der Vorbedln-
gungen für dke Ausbildung aller Lehrberufe an
höheren Schulen (auch für Turnen und Gesang)
mit größtem Erfolg Vurchgeführt. Für Zeichnen schon
1912. Die meisten Streitpunkte, über welche dke
preußischen Kollegen klagen, sind mit einem Schlage
gegenstandslosgeworden. Das bayerischeMittel-
schulwesen hat Vadurch an Fruchtbarkeit der
Arbeit ungemein gewonnen — ohne öen
anöeren Kächern im geringsten zu schaöen.
Warum soll es preußen nicht auch können? Der
vorliegende AusbilVungsplan bietet eine Gewähr
für die Einheit Ver Lehrerkollegien, für Ven Auf-
schwung dcr Zeichenwissenschaft und Vie Ausbildung
der Weichenstellcr unserer Volkswirtschast, Vie wir
für Ven Wiederaufbau aus schwersker Vot VringenV
gebrauchen.
Studienrat K. L. Krkeger, Zwelbrücken.
Bemerkungen zur Kunft.
Kunst ist Offenbarung. Kunst ist Ver sichtbar tragisch oder leicht, linear oder farbkg. Die Lknie
over hörbar geworvene AusVruck eines künftle- allgemein kommt vom Geiste her, sie ist Abstraktlon,
rischcn Erlebnisses. Fe nach Ver allgeinein mensch- vie Farbe ist wesentlich von Ven Sinnen.
lichcn und besondercn künstlcrischen Einskellung unv Feve Kunst isl Gesetz, nicht Anarchke, nicht
Begabung des Malers, Dichters oder Musikers Willkür! Sie muß gctragcn sein von Vem Eigen-
ist dieseS Erleben, dieses Leben in Ven Dingen und gesetz, Vas im Künstler ruht. Darum ist ein regel-
mit Vcn Dingen mehr geistig oder mehr flnnlich, loses Abbild der Natur, und wäre es noch so
metrle, antike Baukunst, Renaissance, MoDel-
lieren, Maschinenzelchnen, Technologie.
8. Semester: DarstellenSe Geometrie, Tech-
noiogie, technische Mechanik, Maschinenzeich-
nen, Geschichte Ser Technik unv Ser Gewerbe.
ch Zulassung zur I. Lehramtsprüfung,
Vie sich auf aile vorstehenVen Fächer erstreckt.
Bach Bestehen Verselben!
). Seminarsahr an einer höheren Schule
unter Leitung eines zeichenwissenschaftlich
gebilvcten Zeichenlehrers. Seminarquali-
flkation. Anstellung als Stuvienaffessor.
6. II. Lehramtsprüfung knnerhalb2-ZIahre
nach der I. Lehramtsprüfung. Anfertigung
einer hervorragenden Arbekt aus Vem Gebiete
Ver Zekchenwissenschast, Kunst, Technkk, Ves Ge-
werbe over Ver Kunstgeschichte.
WährenV ver StuVienzeit, insbesondere kn ven
Ferien, hat sich Ver KanViVat zu befleitzigen mkt Ver
Kunst, Vem Kunstgewerbe, Ver Technik unv Ven
Gewerben Vie engsten Beziehungen zu unterhalten.
Das Ausbilvungsjahr kn ver prarks soll später
zum Besolvungsdienstalter angerechnet werven.
Dle bisher in preußen übliche seminaristische
AuSbildung Ver Zeichenlehrer ist aus verschieVenen
Grünven nicht als ideal zu bezekchnen, wovurch
jevoch Vie Herren Koliegen, die Viesen AusbilVungS-
gang genossen haben, in keiner Weise hinsichtlich
ihrer Lcistungen oder ihres BildungsgraVes be-
kroffen oder zurückgesetzt werden sollen. 1. Der
Zeichenunterricht soll jetzt auf Ven Seminaren und
Vercn Borschulen nicht auf der unbevingt not-
wendigen Höhe sein (vergl. Schauen und Schaffen
1Y2!, Hest 6, Ausführungen eines seminaristisch ge-
bildcten Kollegen). 2. Die seminaristische AusbilVung
soll nach Vem Ausspnrch von Hochschulprofessoren
(vergl. Dolksschullehrerpresse) nicht Vie vollkommen
geeigncte Grundlage für Vie spätere wissenschastliche
und künttlerische Weiterbilvung unv Ven Llbertritt
an Hochschulen und Kunstakademien bilden. ). Die
seminarislische AusbilVung soll etwas die praktische
Ausbilvung vcrnachlässigen u>rd an Vie Wirtschafts-
unv WcltfremVheit ver Altphilologen erinnern. Der
Berfasser fühlt flch nicht berufen darüber zu ent-
scheiven, ob Viese Bachtcile tatsächlich bestehen, fest
aber steht sicher, Vaß Vie seminaristische AusbilVung
ieider, ohne es zu wollen und völlig schuldlos eines
Ver wichtigsten Ziele verhindert: Üas öcr Homo-
gerukät (man verzeihe Vem Verfasser dieses hätzliche
Wort!) ÜeS LehrerkoüegiumS höhcrcr ÄchulLN/
unv daß fle naturgemätz Lehrer, und was viel be-
Vauernswerter unv schävlicher ist, das Fach selbst
zu einem Zustand dauernver Zurücksetzung verurteilt.
Trotz ihrer anerkannt vielen Vorzüge Vürste es sich
Vaher empfehlen, an ihre Stellc Vie vorgeschlagene
AusbilVung zu setzen. Dle Einheit des Standes
tm ganzen Nekche muß unter allen Um-
ftänden angestrebt werden. Dkeselbe kann aber
nur aus obiger Grundlage erfolgen, wenn der Stand
kn preußen für vollwertkg gelten und Vollkommenes
leisten will. Den preußischen, seminarislisch gebildetcn
Kollegen wird Vaher schon deshalb, weil sie hinflcht-
lich Ver Vorbildung gegenüber andern wissenschast-
lichen Lehrern in preußen und Ven Amtsgenossen
Ver BunVesstaatcn in Ver Minderheit flnd, selbst
im ekgenen Hnteresse empfohlen, sich dem gemein-
samen großen Ziele anzuschließen. Ein Zurück
für Bayern und Sachsen, Württemberg unv Baden
ist ausgeschlossen!
Bayern hat die Gleichartigkeit der Vorbedln-
gungen für dke Ausbildung aller Lehrberufe an
höheren Schulen (auch für Turnen und Gesang)
mit größtem Erfolg Vurchgeführt. Für Zeichnen schon
1912. Die meisten Streitpunkte, über welche dke
preußischen Kollegen klagen, sind mit einem Schlage
gegenstandslosgeworden. Das bayerischeMittel-
schulwesen hat Vadurch an Fruchtbarkeit der
Arbeit ungemein gewonnen — ohne öen
anöeren Kächern im geringsten zu schaöen.
Warum soll es preußen nicht auch können? Der
vorliegende AusbilVungsplan bietet eine Gewähr
für die Einheit Ver Lehrerkollegien, für Ven Auf-
schwung dcr Zeichenwissenschaft und Vie Ausbildung
der Weichenstellcr unserer Volkswirtschast, Vie wir
für Ven Wiederaufbau aus schwersker Vot VringenV
gebrauchen.
Studienrat K. L. Krkeger, Zwelbrücken.
Bemerkungen zur Kunft.
Kunst ist Offenbarung. Kunst ist Ver sichtbar tragisch oder leicht, linear oder farbkg. Die Lknie
over hörbar geworvene AusVruck eines künftle- allgemein kommt vom Geiste her, sie ist Abstraktlon,
rischcn Erlebnisses. Fe nach Ver allgeinein mensch- vie Farbe ist wesentlich von Ven Sinnen.
lichcn und besondercn künstlcrischen Einskellung unv Feve Kunst isl Gesetz, nicht Anarchke, nicht
Begabung des Malers, Dichters oder Musikers Willkür! Sie muß gctragcn sein von Vem Eigen-
ist dieseS Erleben, dieses Leben in Ven Dingen und gesetz, Vas im Künstler ruht. Darum ist ein regel-
mit Vcn Dingen mehr geistig oder mehr flnnlich, loses Abbild der Natur, und wäre es noch so