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Mm vor dp zwep brcpt (Bretter) zu machen vor dp
Alter I fird. (Firdung, etwa i THIr. 7 Sgr. 6 Pf.)
dem tisscher.

Item vor dp decke obir dp toffel mit Olfarwe gemalt
ix firdunge (etwa h Thlr. 9 Sgr. 6 Pf.)

Die deutliche Schrift des Wortes Olfarwe gibt kei-
nem Bedenken Raum. Es könnte nur die Frage ent-
stehen, ob die Decke oder Tafel selbst mit Oelfarben ge-
malt war. Da aber schon einmal der Tafel (des Altar-
blattes) ohne Beisatz gedacht ist, so haben wir das An-
geführte von der Decke allein zu verstehen, die die Italiener
cortine nennen und die oft eine wohlfeile Kopie des
BildeS darstellt, dem sie zum Schutze dient. Die Decke,
um sie von Zeit zu Zeit abwafchen zu können, war mit
Oelfarben gemalt, während man sich zur Ausführung
werthvoller Gemälde noch der Temperafarben bediente.
Johann van Eyck behalt den Ruhm, die Oelfarben zu
unantastbaren Ehren gebracht zu haben.

Königsberg, im Nov. 1835.

E. A- Hagen.

Museen.

Kopenhagen. Der Ausschuß für alterthümliche
Untersuchungen (der Gesellschaft für nordische Altcrthums-
kunde) mochte in der lcztcn Jahresversammlung der Gesell-
schaft am Li. Januar d. I. bekannt, daß das Museum
für nordische Altert hümcr im verflossenen Jahre
einen Zuwachs von 596 Stücke» erhalten habe, worunter
vornämlich eine Sammlung fcu erst ein er» er G er ätli-
sch aste», die ein Bauer sännutlich unfern Banggaard bei
Frcderiksyavn in Jütland unter einem großen Steine auf
dem Felde fand. Sie enthält in mehrere» Exemplaren eine
früher noch nicht bekannte Gcräthschast. Dann eine be-
trächtliche Sammlung von heidnischen Alterthümern,
gefunden in 20 Grabhügeln bei Jägcrpris, welche der Prinz
Fredcrik durchgrabcn und untersuchen ließ. Ferner eine
Menge Gegenstände aus sehr verschiedenen Zeitalter», ge-
sunden in der St. Johannisgucllc in Noeskildc, als man
dieselbe io Ellen tief Won Schlamm reinigte, meist irdene
Gefäße von ganz unbekannter Form, zum Thcil auch bron-
zene und kupferne Geschirre. Die oben auflicgendcu Sachen
waren modern; so wie man aber tiefer hinunter kam, ver-
änderten sich die Formen und Stoffe stufenweise, und zwar
i» dem Maße, baß die auf dem ursprünglichen'Boden der
Quelle befindlichen fast in die heidnische Zeit hinaufrcichen,
indem mehrere bronzene und irdene Gefäße in Form. Stoff
und Arbeit den Opferschalen und Urnen der Heiden sehr
ähnlich sind, und ein knöcherner Kamm auf dieselbe Art
gearbeitet ist, wie die in den heiduischeu Grabhügeln ge-
fundenen.

Paris. Ein Zimmer im königl. Institut zu Paris ist
unlängst zu einem Museum für Modelle von berühmten
griechischen Monumenten eingerichtet worden, von
denen 77, zum größten Tbeile von Stephan P ou lani, nach
gleich verjüngtem Maßstabe gefertigt sind. Man hat sie
mit Inschriften i» griechischer, lateinischer und ftanzössscher
Sprache versehen, die ihre Originale und das Datuin ihrer
ersten Erbauung angeben, verbunden mit einer gedrängten

Uebersicht ihrer Geschichte. Das Museum ist dem Publi-
ku in geöffnet und wird das P elasgi fche M u f e u in
(Muse'e pe'lasgitjue) genannt.

Alterthiimer.

London. Der zweite Obelisk von Luxor, welcher
mit demjenigen. mit dessen Aufricbcung zu Paris man sich
beschäftigt, viel Achnlichkeit hat, befindet sich jezt auf dem
Wege nach England. Englische Blätter hatten fälschlich
gemeldet, daß die sogenannte Nadel der Cleopatra, bei
welcher im ägyptischen Feldzüge das bekannte Gefecht zwischen
den Engländern und Franzosen vorfiel, sich unterwegs
befinde.

Verschönerungen.

Paris. . Es ist nun ganz bestimmt, baß der Obe-
lisk von Luxor auf dem Plage Ludwig XV. ausgestellt wer-
den wird. Der Eingang in die 'Elysäischen Felder über
dem Plah L. XV. wird auch sonst noch bedeutend verschö-
nert, denn es sollen zwei ungeheure Fontaine» dort hcrge-
stellt werden, aus denen das Wasser nicht weniger als
160 Fuß hoch springen wird (!). Zwanzig kolossale bron-
zene Sphinxe solle» zu beiden Seiten, von der Depntir-
tcnkammer an bis zur Straße St. Florentin aufgestellt,
die Statuen der Soncordienbrücke aber wcggcnommcn
und in die große Allee der Elysäischen Felder gebracht
werden.

Denkmäler.

London. 6. Nov. Lord Eg ertön hat dem Bildhauer-
Sa mp bell den Auftrag gegeben, eine kolossale Bildsäule
des verstorbenen Herzogs von Bridgewatftr zu verfer-
tige», welche in Manchester auf einem öffentliche» Plahe
ausgestellt werden soll.

Skulptur.

Rom. Thorwald sei, hat zwei Entwürfe in Frvn-
tispizform modcllirt, welche für Kopenhagen bestimmt sind.
Das eine Basrelief, für die dortige Schloßkirche, stellt die
Auferstehung Christi dar, in dem Augenblick, wo der Er-
löser daS Grab verläßt, a» dessen Eingang zwei knicende
Engel ihn verehren. Schlafende Krieger, wovon zwei im
Erwachen sind, bilden in mannichfaltige» Gruppen, in siz-
zcndcr und liegender Stellung, zu beiden Seiten des Gra-
bes, die Pyramidalform des Grundes. Die drei Marie»,
als Episode, erscheinen in der Ferne. DaS andere Basre-
lief, bas Urthcil des Königs Salomo, ist für das Stadt-
und Gerichtshaus ebendaselbst bestimmt.

Medaille».

Paris. In der Münze bat man eine große Medaille
zur Feier der Aufstellung der Statue Corncillc's geschla-
gen. Auf der Vorderseite sieht man die Statue, wie sie
David modellirt hat, und im Abschnitte die Hinweisung
auf die Errichtung derselben durch die „freie Nachciscrungs-
gescllschnft" in Rouen, im I. is-4. Auf der Rückseite
findet man Corncillc's Bildniß mit der Angabe seines Ge-
burts- und Sterbetages <gcb. in Rouen am 6. Juni i6»6,
gcst. in Paris am i. Ott. iß84). Die Medaille ist von
Dcpjaulis.

Verantwortlicher Redakteur: Dt. Schorn.
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