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Die Stiftskirchenzeit.

1761 — 1803.

I.

Vorgeschichte 6er Srhebung.

^M«»Euf 6enr großen gotischen „Nünster U. l. Frau" zu Gmün6 hat im Gang 6er Iahr-
^^^Whun6erte nie eine höhere kirchliche Wür6e als 6er Rang 6er einzigen Pfarrkirche 6er
Reichssta6t geruht. Währen6 im Wechsel 6er Geschicke manche größere gotische Katheörale
im Noröen unö Sü6en rrnseres weiteren Daterlan6es 6em Glauben ihrer Stifter un6 Gr-
bauer entfrem6et wur6e, ähnlich wie ihre älteren o6er jüngeren Genossinnen in Württem-
berg, blieb sie 6em katholischen Glauben un6 Kult im Wechsel un6 Wan6el 6er Zeiten
un6 Nenschen erhalten. Diese geschichtliche Tatsache hören wir auf einmal in 6er zweiten
Hälfte 6es achtzehnten Iahrhun6erts Vertreter kirchlicher un6 bürgerlicher Kreise ins§el6 führen
Antrag. für eine 6enkwür6ige kirchliche Aktion. Der erste Schritü mit 6em 6er §el6zug zu Gunsten
6er Rangerhöhung unserer altehrwüröigen Pfarrkirche eingeleitet wuröe, fällt in 6as Iahr
1760. Die in 6er Priesterkonfraternität vertretene Korporation 6er Geistlichkeit Gmün6s
stellte 6en Antrag beim Bischof von Augsburg, 6ie Pfarrkirche bl. l. §rau zum Kollegiat-
Zweck. stift zu erheben. Die Berbesserung ihres Ginkommens un6 6ie Sorge für bessere Iugen6-
unterweisung wir6 als Hauptanlaß 6es Bittgesuchs angegeben. In Wirklichkeit war es vor
allem 6er Borgang an6erer, selbst weniger volkreicher Stä6te, welche in jener kleinen Zeit
6es großen ^ürstenabsolutismus un6 seines über zahlreiche Stä6tchen ausgegossenen Schaum-
gol6glanzes 6en vielen, allzuvielen geistlichen un6 weltlichen Resi6enzen 6en Rang ablaufen
wollten. Dieses Wettrennen um erhöhten kirchlichen unö politischen Scheinglanz in 6er
näheren un6 ferneren kleinstaatlichen Amgebung 6er altern6en Reichssta6t hatte offenbar
6ie geistliche un6 weltliche Leitung 6er Sta6t in 6iesen Tagen nicht schlafen lassen, wie
wir aus einer Han6schriftlichen Notiz 6es über 6ie großen Kosten 6er ganzen Aktion ver-
stimmten Pfarrkirchenchronisten entnehmen zu 6ürfen glauben.''^

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