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Wilpert, Joseph [Hrsg.]
Die Malereien der Katakomben Roms (Text): Die Malereien der Katakomben Roms — Freiburg i.Br., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1340#0275

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VIERZEHNTES KAPITEL.
Die Darstellungen der Taufe.

Der erste Schritt, den der Mensch zur Erlangung der Seligkeit thun muss, ist der,
dass er sich taufen lässt. Der hl. Justinus M. schreibt: «Denen, die von der Wahr-
heit unserer Lehren und Vorschriften überzeugt sind und darnach leben zu können
versprechen, verordnen wir Gebete und Fasten, damit sie von Gott Verzeihung ihrer
Sünden erlangen... Dann führen wir sie dahin, wo Wasser ist, und dort werden sie auf
dieselbe Weise wiedergeboren, wie auch wir wiedergeboren sind. Denn sie werden
im Namen des Vaters Aller, und unseres Herrn und Erlösers des Gottes Jesus
Christus, und des Heiligen Geistes im Wasser gebadet».' Die Notwendigkeit der
Taufe ist eine absolute: «Wenn Jemand nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser
und dem Heiligen Geiste, so kann er in das Reich Gottes nicht eingehen».2 Es
begreift sich daher von selbst, dass der Taufe so häufig in den Grabinschriften, sei es
direkt oder indirekt, Erwähnung geschieht. Man hatte dafür Ausdrücke, die nur
«den Eingeweihten verständlich» waren, z. B.: consequi (consecutio), percipere, ac-
cipere, zu ergänzen gratiam Dei, gratiam sanctam, gratiam D(omini) n(ostri), wie wir
auf vier Epitaphien ganz ausgeschrieben lesen.3 Eines derselben ist noch unbekannt;
es kam im Oktober dieses Jahres (1902) vor dem EingangzurGrabkirchederhll. Markus
und Marcellianus zum Vorschein und hat folgenden Wortlaut:

BENE • MERENTI ■ ANTONI - AE CYRIACETI QVAE VIXIT
ANNIS ■ XVIIII • M • II • D XXVI ACCEPTA DEI GRATIA QVARTA DIE
VIRGO • OBIT • IVLIVS . BENEDICTVS PATER ■ FILIAE DVLCISSIMAE
ET INCOMPARABILI. POSVIT D • XII • KAI. DEC

« Der wohlverdienten Antonia Cyriaka, welche ig Jahre, 2 Monate und 26 Tage gelebt hat und
am vierten Tage nach Empfang der Taufe als Jungfrau gestorben ist. Julius Benediktus, der Vater, hat
(diese Inschrift) seiner süssesten und unvergleichlichen Tochter gesetzt. Ihre Beisetzung erfolgte an den
zwölften Kaienden des December (21 Januar)».

«

' Apolog. I, 61. tiones, I, S. 16; und eine Inschrift in Sant'Ermete

* Joh., 3, 5. (veröffentlicht von P. Bonavenia S. J. in Civiltä cat-

' Buonarruoti, Vetri, S. 17; de Rossi, Inscrip- toUca, 1891, quad. 978, 21 marzo).
 
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