116 Aktuelle interdisziplinäre Befunde der Denkmalpflege
EDV-gestützte Dokumentationsverfahren
Die Fülle der im Rahmen der Bestands- und Zustandserfassung erhobenen Befunde und Arbeitsergebnisse wurde mit
Hilfe EDV-gestützter Dokumentation gesammelt, vernetzt, ausgewertet und langzeitstabil gespeichert. Sie stehen da-
mit für künftige Maßnahmen - seien sie zum Zwecke der weiteren Forschung oder der Einleitung und Durchführung von
Konservierungs- oder Restaurierungsmaßnahmen - zur Verfügung und können systematisch ergänzt und aktualisiert
werden. - Ein digitaler, entzerrter Bildplan lieferte Grundlagen für die Phänomenkartierung.
Elke Behrens, Jürgen Heckes
Kartierungsgrundlage Color-Deckenplan
Als Vorbereitung für die Bestandserfassung wurde ein Bild-
plan der gesamten Decke erstellt (Abb. 2). Die analogen
Aufnahmen der Fläche erfolgten mit einer Fachkamera in
einem Abstand von ca. 16,50 m vom Fußboden aus, und
zwar in 18 sich teilweise überlappenden Teilen auf Color-
diafilm (13 x 18 cm). Die Decke ist mit Hochdruck-Metall-
dampflampen beleuchtet worden. Die Aufnahmen wurden
anschließend mit einer Auflösung von 2000 Punkten pro
Zoll an einem Trommelscanner im RGB-Farbmodus ge-
scannt. Vorangestellte Scantests hatten gezeigt, dass eine
feinere Auflösung keine wesentlichen zusätzlichen Details
erkennen lässt, eine geringere Abtastrate jedoch zu einem
Informationsverlust geführt hätte. Somit wurden die Bilder
(Originalmaßstab ca. 1:45) mit einer Detailerkennbarkeit
von 0,5 x 0,5 mm Objektfläche pro Bildpunkt gerastert,
sodass feinste Einzelheiten in den digitalen Daten erkenn-
bar sind. Mit Hilfe geometrischer Einpassinformationen
wurden die Einzelbilder entzerrt und anschließend zu einem
Gesamtplan montiert. Der gesamte Bildplan in der vollen
Auflösung erreichte eine Dateigröße von 3,5 Gigabyte.
Für die rationelle Nutzung des Bildplanes erfolgte die Unter-
teilung in acht Abschnitte, die sich wahlweise zur partiellen
Bearbeitung am Monitor anzeigen lassen. Somit konnten
die Zugriffszeiten auf die jeweils benötigten Bilddaten
verbessert werden. Für Übersichtsanzeigen und Druckaus-
gaben der gesamten Decke wurde der Bildplan komplett in
reduzierten Auflösungen zur Verfügung gestellt.
Ergebnisse der Kartierungspraxis
Unter Anwendung von CAD-Software1 bildete der hinter-
legte Bildplan die Grundlage für die Phänomenkartierung.
Die Bereitstellung der Rechnerarbeitsplätze auf dem Ge-
rüst ermöglichte die sofortige Eingabe der Beobachtungen
in den Computer und die flexible Aktualisierung von Da-
ten aus der Vorbereitungsphase (Abb. 1).
Die grundlegende Konzeption und Definition geeigneter
Daten- und Layer-Strukturen erleichterten schon zu Be-
ginn den Aufbau eines Informationssystems zur Verwal-
tung der Daten.2 Die Verwendung von vorhandenen Orien-
tierungssystemen (Abb. 3) und die Kennzeichnung der 130
Bereichsfelder durch Signaturen (Feldnummern) waren
dabei elementare Voraussetzungen.
Basierend auf den bisherigen Erfahrungen mit der Kartier-
systematik des Niedersächsischen Landesamtes für Denk-
1 PC-Arbeitsplatz auf dem Gerüst
für die Eingabe der Kartierungen
EDV-gestützte Dokumentationsverfahren
Die Fülle der im Rahmen der Bestands- und Zustandserfassung erhobenen Befunde und Arbeitsergebnisse wurde mit
Hilfe EDV-gestützter Dokumentation gesammelt, vernetzt, ausgewertet und langzeitstabil gespeichert. Sie stehen da-
mit für künftige Maßnahmen - seien sie zum Zwecke der weiteren Forschung oder der Einleitung und Durchführung von
Konservierungs- oder Restaurierungsmaßnahmen - zur Verfügung und können systematisch ergänzt und aktualisiert
werden. - Ein digitaler, entzerrter Bildplan lieferte Grundlagen für die Phänomenkartierung.
Elke Behrens, Jürgen Heckes
Kartierungsgrundlage Color-Deckenplan
Als Vorbereitung für die Bestandserfassung wurde ein Bild-
plan der gesamten Decke erstellt (Abb. 2). Die analogen
Aufnahmen der Fläche erfolgten mit einer Fachkamera in
einem Abstand von ca. 16,50 m vom Fußboden aus, und
zwar in 18 sich teilweise überlappenden Teilen auf Color-
diafilm (13 x 18 cm). Die Decke ist mit Hochdruck-Metall-
dampflampen beleuchtet worden. Die Aufnahmen wurden
anschließend mit einer Auflösung von 2000 Punkten pro
Zoll an einem Trommelscanner im RGB-Farbmodus ge-
scannt. Vorangestellte Scantests hatten gezeigt, dass eine
feinere Auflösung keine wesentlichen zusätzlichen Details
erkennen lässt, eine geringere Abtastrate jedoch zu einem
Informationsverlust geführt hätte. Somit wurden die Bilder
(Originalmaßstab ca. 1:45) mit einer Detailerkennbarkeit
von 0,5 x 0,5 mm Objektfläche pro Bildpunkt gerastert,
sodass feinste Einzelheiten in den digitalen Daten erkenn-
bar sind. Mit Hilfe geometrischer Einpassinformationen
wurden die Einzelbilder entzerrt und anschließend zu einem
Gesamtplan montiert. Der gesamte Bildplan in der vollen
Auflösung erreichte eine Dateigröße von 3,5 Gigabyte.
Für die rationelle Nutzung des Bildplanes erfolgte die Unter-
teilung in acht Abschnitte, die sich wahlweise zur partiellen
Bearbeitung am Monitor anzeigen lassen. Somit konnten
die Zugriffszeiten auf die jeweils benötigten Bilddaten
verbessert werden. Für Übersichtsanzeigen und Druckaus-
gaben der gesamten Decke wurde der Bildplan komplett in
reduzierten Auflösungen zur Verfügung gestellt.
Ergebnisse der Kartierungspraxis
Unter Anwendung von CAD-Software1 bildete der hinter-
legte Bildplan die Grundlage für die Phänomenkartierung.
Die Bereitstellung der Rechnerarbeitsplätze auf dem Ge-
rüst ermöglichte die sofortige Eingabe der Beobachtungen
in den Computer und die flexible Aktualisierung von Da-
ten aus der Vorbereitungsphase (Abb. 1).
Die grundlegende Konzeption und Definition geeigneter
Daten- und Layer-Strukturen erleichterten schon zu Be-
ginn den Aufbau eines Informationssystems zur Verwal-
tung der Daten.2 Die Verwendung von vorhandenen Orien-
tierungssystemen (Abb. 3) und die Kennzeichnung der 130
Bereichsfelder durch Signaturen (Feldnummern) waren
dabei elementare Voraussetzungen.
Basierend auf den bisherigen Erfahrungen mit der Kartier-
systematik des Niedersächsischen Landesamtes für Denk-
1 PC-Arbeitsplatz auf dem Gerüst
für die Eingabe der Kartierungen