D Katalog der Orgeln im Landkreis Nienburg1
67 Bad Rehburg, Ev.
Friederikenkapelle, Orgel
Bad Rehburg (Stadt Rehburg-Loccum) Ev. Friederikenkapelle (Abb. 67-69)
1840-1842 wurde die Friederikenkapelle von König Ernst
August zum Andenken an seine verstorbene Frau errich-
tet. Es handelt sich um einen tonnengewölbten Saalbau
mit Apsis in historistischen Formen mit erhaltener ein-
heitlicher Ausstattung.
1853: Neubau der Orgel durch Carl Wilhelm und Fried-
rich Eduard Meyer, Hannover.
Standort, Gehäuse und Prospekt
Die Orgel ist auf der Westempore mittig aufgestellt. Ihr
weitgehend erhaltenes Gehäuse besteht aus dem Pros-
pekt und den Seitenwänden. Der gerade abschließende
Prospekt ist in drei Achsen angelegt, wobei die seitlichen
Pfeifenfelder schmaler als das mittlere sind. Im Unter-
schied zu den eher klassizistischen Prospekten Meyers
wird die stilistische Ausprägung hier durch jeweils einen
gotischen Spitzbogen akzentuiert, der in das Schleier-
werk integriert ist. Dieses ist unterhalb des Spitzbogens
in der für Meyer typischen Form gestaltet, die Zwickel-
flächen oberhalb sind mit Dreipässen und Nasungen aus-
gefüllt. Das Schleierwerk ist vergoldet auf einer Rücklage
aus rotem Tuch. Das Abschlussgesims ist von einem
Kreuzblumenfries bekrönt. Im Prospekt stehen Pfeifen
des Prinzipal 8'. Veränderungen am Gehäuse sind auf
der Südseite im Bereich der Spielanlage zu erkennen.
Spielanlage
Die zum Teil erhaltene Spielanlage befindet sich auf der
Gehäusesüdseite. Sie besteht aus einem Spielschrank mit
einem Manual und Pedal. Über dem Manual sind die
Registerzüge waagerecht angeordnet. Das Manual um-
fasst die Töne C bis f3, das Pedal C bis c1. Registerschil-
der und Tastenbeläge sind erneuert.
Windladen und Trakturen
Erhalten sind die bauzeitlichen Schleifladen sowie die
Registertraktur, Veränderungen in Form von Ausbesse-
rungen sind für die Spieltraktur zu vermuten.
Pfeifenwerk
Das Pfeifenwerk besteht aus acht klingenden Registern,
die bis auf die Prospektpfeifen erhalten sind. Das Manu-
alwerk umfasst sechs, das Pedal zwei Register. Die
Disposition umfasst trotz der wenigen Register einen 16'
im Manual, der Prinzipalchor reicht bis zur Octave 2',
eine Klangkrone (Mixtur) ist nicht vorhanden.
Windversorgung
Die Windversorgung erfolgt heute über ein Gebläse auf
dem Dachboden, das zwei erhaltene Keilbälge speist. Die
Kalkantenanlage ist ebenfalls erhalten.
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67 Bad Rehburg, Ev.
Friederikenkapelle, Orgel
Bad Rehburg (Stadt Rehburg-Loccum) Ev. Friederikenkapelle (Abb. 67-69)
1840-1842 wurde die Friederikenkapelle von König Ernst
August zum Andenken an seine verstorbene Frau errich-
tet. Es handelt sich um einen tonnengewölbten Saalbau
mit Apsis in historistischen Formen mit erhaltener ein-
heitlicher Ausstattung.
1853: Neubau der Orgel durch Carl Wilhelm und Fried-
rich Eduard Meyer, Hannover.
Standort, Gehäuse und Prospekt
Die Orgel ist auf der Westempore mittig aufgestellt. Ihr
weitgehend erhaltenes Gehäuse besteht aus dem Pros-
pekt und den Seitenwänden. Der gerade abschließende
Prospekt ist in drei Achsen angelegt, wobei die seitlichen
Pfeifenfelder schmaler als das mittlere sind. Im Unter-
schied zu den eher klassizistischen Prospekten Meyers
wird die stilistische Ausprägung hier durch jeweils einen
gotischen Spitzbogen akzentuiert, der in das Schleier-
werk integriert ist. Dieses ist unterhalb des Spitzbogens
in der für Meyer typischen Form gestaltet, die Zwickel-
flächen oberhalb sind mit Dreipässen und Nasungen aus-
gefüllt. Das Schleierwerk ist vergoldet auf einer Rücklage
aus rotem Tuch. Das Abschlussgesims ist von einem
Kreuzblumenfries bekrönt. Im Prospekt stehen Pfeifen
des Prinzipal 8'. Veränderungen am Gehäuse sind auf
der Südseite im Bereich der Spielanlage zu erkennen.
Spielanlage
Die zum Teil erhaltene Spielanlage befindet sich auf der
Gehäusesüdseite. Sie besteht aus einem Spielschrank mit
einem Manual und Pedal. Über dem Manual sind die
Registerzüge waagerecht angeordnet. Das Manual um-
fasst die Töne C bis f3, das Pedal C bis c1. Registerschil-
der und Tastenbeläge sind erneuert.
Windladen und Trakturen
Erhalten sind die bauzeitlichen Schleifladen sowie die
Registertraktur, Veränderungen in Form von Ausbesse-
rungen sind für die Spieltraktur zu vermuten.
Pfeifenwerk
Das Pfeifenwerk besteht aus acht klingenden Registern,
die bis auf die Prospektpfeifen erhalten sind. Das Manu-
alwerk umfasst sechs, das Pedal zwei Register. Die
Disposition umfasst trotz der wenigen Register einen 16'
im Manual, der Prinzipalchor reicht bis zur Octave 2',
eine Klangkrone (Mixtur) ist nicht vorhanden.
Windversorgung
Die Windversorgung erfolgt heute über ein Gebläse auf
dem Dachboden, das zwei erhaltene Keilbälge speist. Die
Kalkantenanlage ist ebenfalls erhalten.
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