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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: System Denkmalpflege - Netzwerke für die Zukunft — Hannover: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Heft 31.2004

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Sektion 4: Systematische Betreuung von denkmalpflegerischen Maßnahmen im Diskurs
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https://doi.org/10.11588/diglit.51150#0308
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304

Sektion 4: Systematische Betreuung von denkmalpflegerischen Maßnahmen im Diskurs


Abb. 2: Studenten bei der
praktischen Gebäudeaufnahme
im Rahmen der Einführungs-
woche.

mitteln, sondern auch konsequent die Möglichkeiten des
interdisziplinären Austausches zwischen den Studie-
renden und im Kontakt mit den Kollegen zu fördern. Es
ist allerdings auch klar, dass innerhalb eines Jahres die
fachübergreifende Vernetzung nur begrenzt lehrbar ist
und man eine perfekte Qualifizierung der jungen Leute,
die uns anvertraut sind, nicht gewährleisten kann. Uns
geht es deshalb eher darum, den Studierenden klar zu
machen, wie wichtig die fachübergreifende Verflech-
tung ist, so dass aus den Einzelkämpfern Verbündete
werden. Und unsere wichtigste Aufgabe ist es, bei den
Studierenden das Problembewusstsein zu schärfen. Sie
müssen wissen, was sie alles nicht wissen, welche De-
fizite sie in den jeweiligen Teilbereichen haben, wo man
sich Informationen holen kann und wie man sich all-
mählich jene berufliche Sicherheit schafft, die man aus
den gegenseitigen Erfahrungen heraus aufbauen muss.
Zu beachten ist, dass es laut unserer Studien- und
Prüfungsordnung Beschränkungen für die Zulassung
zum Masterstudiengang gibt. Absolventen von Fach-
hochschulen müssen sich einem detaillierten Eignungs-
feststellungsverfahren unterziehen. Wichtig ist deshalb
für alle Bewerber - auch für Universitätsabsolventen -
die rechtzeitige Anmeldung. Da der Masterstudiengang
regelmäßig zum Wintersemester jeden Jahres beginnt,
müssen die Anträge auf Zulassung zum Studium spä-
testens bis zum 15. Juli des betreffenden Jahres einge-
gangen sein. Die Studien- und Prüfungsordnung in ihrer
gegenwärtigen Fassung sowie viele weitere Infor-
mationen zum Institut für Archäologie, Bauforschung
und Denkmalpflege sind im Internet abrufbar unter der
Adresse: http://www.uni-bamberg.de/ggeo/iabd

Der Masterstudiengang Denkmalpflege verleiht den
Studierenden über ihr vorangegangenes Studium hinaus
eine zusätzliche Qualifikation, wodurch sich die
Chancen einer zukünftigen beruflichen Tätigkeit für
jene Zielgruppen, die mit Bau- und Kunstdenkmalen
befasst sind, deutlich verbessern. Nach den bisherigen
Erfahrungen kommen die Absolventen unter in ein-
schlägigen Behörden (zum Beispiel in Landesämtem
für Denkmalpflege oder Unteren Denkmalschutz-
behörden), in Restaurierungsfirmen, in Architektur-
büros mit den Schwerpunkten Denkmalpflege und/oder
Altbausanierung, in spezialisierten Büros oder Fach-
laboratorien (zum Beispiel für vorbereitende Bauunter-
suchungen und Sanierungsplanung, Bauvermessung,
Maßnahmenprojektierung, archäologische Untersu-
chungen, Gartendenkmalpflege und Landschaftspla-
nung usw.). Viele Absolventen haben sich mittlerweile
auch - allein oder im Team - selbstständig gemacht und
betreiben eigene Büros innerhalb der genannten Fach-
gebiete.
Neben den Lehrangeboten widmet sich das Institut
für Archäologie, Bauforschung und Denkmalpflege
intensiv der Forschung im nationalen und internationa-
len Kontext. Hierzu werden nach Möglichkeit Studie-
rende des Masterstudiengangs eingebunden, um die
ständige Verknüpfung von Forschung und Lehre zu ge-
währleisten. Da ein mit mindestens „gut“ bestandenes
Masterexamen auch die Promotionsberechtigung an
unserer Universität einschließt, bieten wir den begab-
testen Absolventen auch die Möglichkeit des Einstiegs
in anspruchsvolle wissenschaftliche Fragestellungen.
Außerdem besteht in Zusammenarbeit mit der Univer-
sität Bamberg und der Technischen Universität Berlin
ein gemeinsames Graduiertenkolleg „Kunstwissen-
schaft - Bauforschung - Denkmalpflege“, das die
Deutsche Forschungsgemeinschaft im Jahre 1996
eingerichtet hat. Mittlerweile ist das Kolleg nach zwei
erfolgreichen Evaluierungen bis zum Jahr 2005 bewil-
ligt worden. Insgesamt können wir jeweils zwölf
Doktoranden mit Stipendium und zwölf Doktoranden
ohne Stipendium (aber mit ebenfalls weitreichender
Unterstützung) betreuen, sowie zwei Post-Doktoranden
mit Stipendien aufnehmen, die neben der Betreuung der
Teilnehmer eigene Forschungsarbeiten durchführen.
Die Doktoranden können in Bamberg bzw. in Berlin
studieren und erleben durch die intensive Betreuung
eine hoffentlich fruchtbare Promotionsphase, bei der
wir uns sehr bemühen, den interdisziplinären Austausch
zwischen den Fächern Kunstwissenschaft, Bau-
forschung und Denkmalpflege zu intensivieren.

Literatur

Hubel, Achim (Hrsg.), Ausbildung und Lehre in der Denkmal-
pflege. Ein Handbuch, in: Veröffentlichungen des Arbeits-
kreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V., Band 11,
Dokumentation der Jahrestagung 1998 in Bamberg. Peters-
berg 2001.
Hubel, Achim, Das Berufsbild des Denkmalpflegers - ein
Rückblick und Ausblick, in: Ausbildung und Lehre in der
Denkmalpflege. Ein Handbuch, hrsg. von Achim Hubel.
Petersberg 2001, 21-32.

Hubel, Achim und Schuller, Manfred, Das Aufbaustudium
Denkmalpflege der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und
der Fachhochschule Coburg - Erfahrungen und Konzepte,
in: Ausbildung und Lehre in der Denkmalpflege. Ein Hand-
buch, hrsg. von Achim Hubel. Petersberg 2001, 90-95.
Hubel, Achim, Berufsfeld Denkmalpflege. Anregungen für ein
neues Selbstverständnis des Restaurators, in: Restaura-
toren-Handbuch 2004, hrsg. von Ulrike Besch, München
2003.231-242.
 
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