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Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen
Geleitwort
Die nun in der Reihe der "Arbeitshefte zur Denkmal-
pflege in Niedersachsen" vorliegende Dissertation von
Frau Stefanie Lindemeier ist ein aus mehreren Grün-
den bedeutendes Werk. Auf den ersten Blick könnten
die "Studien zur Restaurierungsgeschichte von mittel-
alterlichen Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet
des heutigen Niedersachsen" vielleicht als eine Spe-
zialpublikation nur für Restauratoren und Denkmal-
pfleger erscheinen. Tatsächlich ist diese Arbeit von
weit größerem Interesse.
Den Kern der Arbeit bildet eine wissenschaftliche Un-
tersuchung zur Restaurierung und Denkmalpflege im
Zeitraum des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis in die
1930er Jahre. Gerade dieser Zeitraum ist besonders
spannend und einer besonderen Betrachtung wert.
Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandene
Denkmalpflege hatte sich bis in die Zeit der Wende
vom 19. zum 20. Jahrhundert zur Wissenschaft ent-
wickelt, die sich in Gesellschaft und Politik bewähren
und behaupten musste. Die genaue Betrachtung
eben dieses Zeitabschnitts anhand der Fachliteratur,
aber auch am Praxisbeispiel von ausgewählten Res-
taurierungsmaßnahmen ist daher äußerst aufschluss-
reich. Manche der vor rund hundert Jahren schon
geführten Diskussionen um das Für und Wider der
Maßnahmen, der Methoden und der verfügbaren
Materialien sind für uns noch heute vertraut und nach
wie vor lehrreich. Wir verstehen durch sie den heuti-
gen Zustand der Malereien besser, da wir nur auf
diese Weiser erkennen, ob die Probleme von heute
wirklich neu sind, ob sie auch früher schon vorhanden
waren.
Diese Veröffentlichung ist also zweifellos ein wichti-
ges Arbeitsheft zur Denkmalpflege in Niedersachsen
eben nicht nur für Restauratoren und Denkmalpfle-
ger. Die Zusammenstellung der umfangreichen Daten
und Erkenntnisse ist auch politisch und kulturge-
schichtlich bedeutsam. Anhand von interessanten
Fallbeispielen wird die staatliche und kirchliche Denk-
malpflege in den Ländern Braunschweig, Oldenburg
und Schaumburg-Lippe sowie in der Provinz Hanno-
ver anschaulich dargestellt.
Die Arbeit umfasst einen Text- und Katalogteil sowie
umfangreiche Verzeichnisse einschließlich der Biogra-
fien der bedeutendsten Kunst- und Kirchenmaler so-
wie der Restauratoren, die im Zeitraum von 1899 bis
1939 tätig waren. Der Wert einer wissenschaftlichen
Arbeit bemisst sich nicht nur nach den darin enthalte-
nen neuen Erkenntnissen, sondern auch in der Zu-
sammenstellung und Erschließung der dafür notwen-
digen Quellen. In diesem Sinne ist der vorliegende
Band sowohl als origineller Beitrag zur Restaurie-
rungs- und Kunstwissenschaft wie auch als sehr nütz-
liches Nachschlagewerk zu bewerten.
Dr. Stefan Winghart
Präsident des Niedersächsischen Landesamtes
für Denkmalpflege
Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen
Geleitwort
Die nun in der Reihe der "Arbeitshefte zur Denkmal-
pflege in Niedersachsen" vorliegende Dissertation von
Frau Stefanie Lindemeier ist ein aus mehreren Grün-
den bedeutendes Werk. Auf den ersten Blick könnten
die "Studien zur Restaurierungsgeschichte von mittel-
alterlichen Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet
des heutigen Niedersachsen" vielleicht als eine Spe-
zialpublikation nur für Restauratoren und Denkmal-
pfleger erscheinen. Tatsächlich ist diese Arbeit von
weit größerem Interesse.
Den Kern der Arbeit bildet eine wissenschaftliche Un-
tersuchung zur Restaurierung und Denkmalpflege im
Zeitraum des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis in die
1930er Jahre. Gerade dieser Zeitraum ist besonders
spannend und einer besonderen Betrachtung wert.
Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandene
Denkmalpflege hatte sich bis in die Zeit der Wende
vom 19. zum 20. Jahrhundert zur Wissenschaft ent-
wickelt, die sich in Gesellschaft und Politik bewähren
und behaupten musste. Die genaue Betrachtung
eben dieses Zeitabschnitts anhand der Fachliteratur,
aber auch am Praxisbeispiel von ausgewählten Res-
taurierungsmaßnahmen ist daher äußerst aufschluss-
reich. Manche der vor rund hundert Jahren schon
geführten Diskussionen um das Für und Wider der
Maßnahmen, der Methoden und der verfügbaren
Materialien sind für uns noch heute vertraut und nach
wie vor lehrreich. Wir verstehen durch sie den heuti-
gen Zustand der Malereien besser, da wir nur auf
diese Weiser erkennen, ob die Probleme von heute
wirklich neu sind, ob sie auch früher schon vorhanden
waren.
Diese Veröffentlichung ist also zweifellos ein wichti-
ges Arbeitsheft zur Denkmalpflege in Niedersachsen
eben nicht nur für Restauratoren und Denkmalpfle-
ger. Die Zusammenstellung der umfangreichen Daten
und Erkenntnisse ist auch politisch und kulturge-
schichtlich bedeutsam. Anhand von interessanten
Fallbeispielen wird die staatliche und kirchliche Denk-
malpflege in den Ländern Braunschweig, Oldenburg
und Schaumburg-Lippe sowie in der Provinz Hanno-
ver anschaulich dargestellt.
Die Arbeit umfasst einen Text- und Katalogteil sowie
umfangreiche Verzeichnisse einschließlich der Biogra-
fien der bedeutendsten Kunst- und Kirchenmaler so-
wie der Restauratoren, die im Zeitraum von 1899 bis
1939 tätig waren. Der Wert einer wissenschaftlichen
Arbeit bemisst sich nicht nur nach den darin enthalte-
nen neuen Erkenntnissen, sondern auch in der Zu-
sammenstellung und Erschließung der dafür notwen-
digen Quellen. In diesem Sinne ist der vorliegende
Band sowohl als origineller Beitrag zur Restaurie-
rungs- und Kunstwissenschaft wie auch als sehr nütz-
liches Nachschlagewerk zu bewerten.
Dr. Stefan Winghart
Präsident des Niedersächsischen Landesamtes
für Denkmalpflege