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Hagen, Rüdiger; Neß, Wolfgang; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen: Region und Stadt Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag, Heft 44.2015

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51272#0250
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246

Mühlen in Niedersachsen
Region und Stadt Hannover

Stadt Springe

Altenhagen I
Am Sedemünder Mühlenbach
Wassermühle
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Besitz des Hofes
Gramm genannt, 1525 durch den Baumeister Op-
permann erneuert, 1585 wird der Müller Middelkop
erwähnt. 1696 wird sie als Privatmühle des Curdt Wes-
penade mit einem Mahlgang verzeichnet. 1885 ist
das jetzige Mühlengebäude und ein nebenliegendes
Sägewerk erbaut worden. Bis 1921 gehörte die Müh-
le der Familie Ahrens, danach der Familie Wildhagen/
Mundt. Einrichtung: Turbine, 2 Walzenstühle, Schrot-
gang.
Alvesrode
Nahe der Ziegelei, Richtung Volksen an der Haller
Wassermühle
1561 als Mahlmühle des Amtshofes Springe genannt.
1859 erhielt die Mühle als vermutlich erste im ehe-
maligen Kreis Springe einen Dampf-Hilfsantrieb. Kurz
nach 1910 wurde der Getreidemühle ein Sägewerk
angegliedert, welches bei Wassermangel durch eine
gesonderte Dampflokomobile angetrieben werden
konnte. 1935 erhielt die Mühle unter dem Müller
Clemens Grube zwei Wasserturbinen als Antrieb. Die
Mühle ist seit langem stillgelegt, Gebäude und Was-
serlauf sind erhalten.

Bennigsen
Wassermühle „Bruchmühle" am Bruchmühlengraben
1653 erwähnt, jedoch schon in der Kurhannoverschen
Landesaufnahme 1783 nicht mehr verzeichnet.
Bennigsen
Wassermühle „Rischmühle" am Bruchmühlengraben
Seit vielen Jahrhunderten verschwunden.

Bennigsen
Wassermühle „Alte Ismer Mühle" am Bruchmühlen-
graben
Benannt nach der früheren Wüstung Ihsen, zu der die
Mühle lange Zeit gehörte. Seit vielen Jahrhunderten
verschwunden.

Bennigsen
Wassermühle „Ismer Mühle" an der Ismer Beeke
Früher zur Siedlung Ihsen gehörend, die 1304 erstmals
genannt wird. Wahrscheinlich existierte die Mühle da-
mals bereits. Im 14. Jahrhundertwaren die Grafen von
Schaumburg Eigentümer der Mühle, 1575 wurden die
Herren von Bennigsen mit der Mühle belehnt, 1590
erbte Johann von Bennigsen die Mühle. Im Dreißigjäh-
rigen Krieg wurde die Mühle zerstört. 1663 erscheint
sie in den Akten jedoch als wieder repariert. 1686
wurde sie erneut als zerstört genannt und nicht wie-
der aufgebaut.
Bennigsen
Wassermühle „Grasmühle" am Hüpeder Mühlenbach
Die Mühle gehörte zur bereits 969 genannten Sied-
lung Ymissen und wurde 1351 als Lehen des Minde-
ner Vogtes Wedekind an Borchard von Bennigsen ge-
nannt. 1501 gehörte sie dem Erasmus von Bennigsen.
1539 sind Mühle und Siedlung letztmalig erwähnt.
Bennigsen
Am Gut
Wassermühle auf dem Mühlenhof beim Gut
Bereits im 14. Jahrhundert als Besitz der Herren von
Oesselse genannt, 1428 an die Familie von Landsber-
gen abgegeben, welche später die Herren von Ben-
nigsen damit belehnte. 1590 erhält Erich von Bennigs-
en die Mühle nach einer Erbteilung. Um 1850 erhält
Carl von Bennigsen die Mühle nach einem per Los ent-
schiedenen Teilungsvertrag. Die Mühle wurde damals
von dem Müller Conrad Bruns betrieben, der 1848 für
Aufsehen sorgte, als er beim Amt um die Anlage ei-
ner Dampfmaschine nachsuchte. Erst 1862 erhielt er
dazu die Genehmigung, wobei er die Mühle im Zuge
des Einbaus gleich um eine Dreschanlage und eine
Kreissäge erweiterte. 1869 pachtete die Gesellschaft
der im Bau befindlichen Bennigser Zuckerfabrik die
Mühle. 1880 wurde der Müller Hermann Schwerdt-
feger von der benachbarten Bockwindmühle an der
Lüderser Straße Pächter. Nachdem Schwerdtfeger
1882-84 die Bockwindmühle durch die heute noch
stehende große Holländerwindmühle ersetzte, ließ er
die Wassermühle langsam eingehen. 1905 wurde der
Mahlbetrieb eingestellt, danach noch kurze Zeit ge-
schrotet. Die Mühleneinrichtung bestand zuletzt aus
1 Mahl- und 1 Schrotgang. Das Mühlengebäude mit
der Hofanlage ist noch erhalten.
 
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