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Hagen, Rüdiger; Neß, Wolfgang; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen: Region und Stadt Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag, Heft 44.2015

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51272#0251
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Region Hannover

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Bennigsen
Meierhofweg
Bockwindmühle gegenüber dem Gutspark
Sehr alter Mühlenstandort. Die Mühle war im Besitz der
Herren von Bennigsen und wurde „Alte Windmühle"
genannt. Bereits im 17. Jahrhundert verschwunden.
Bennigsen
Lüderser Straße/Hainhopenweg
Bockwindmühle
Erbaut zwischen 1636 und 1671 für den Gutsherrn
Jobst von Bennigsen als Ersatz für die Windmühle
am Meierhofweg und daher „Neue Windmühle" ge-
nannt. Nach dessen Tod gehörte die Mühle der Guts-
herrenfamilie von Reden. Bis 1860 betrieben mehrere
Generationen der Familie Wiesing über 180 Jahre die
Mühle für das Gut von Reden. 1860 verkaufte Claus
von Reden die Mühle an den Müller Koopmann und
von ihm kaufte sie 1868 der Müller Heinrich Schwerdt-
feger. Sein Sohn Hermann Schwerdtfeger ließ die
Bockwindmühle 1882 abbauen und durch eine Hol-
länderwindmühle ersetzen. Die Bockwindmühle wur-
de verkauft und in Osterwald Unterende bei Garbsen
auf dem Klingenberg wieder aufgebaut.
Bennigsen
Lüderser Straße/Hainhopenweg
Turmholländerwindmühle mit Galerie
Erbaut 1882-1884 für den Müller Hermann Schwerdt-
feger für 18822 Mark durch die Peiner Mühlenbau-
firma Ludwig Tiedt als Ersatz für die vorherige Bock-
windmühle. Eingerichtet mit 2 Mahlgängen und
2 Schrotgängen mit Unterantrieb durch stählerne
Königswelle und eisernes Stirnradgetriebe, 2 Sechs-
kantsichtern, Zentrifugalsichter, Fahrstuhl, sehr selte-
ner Getreidereinigung nach offensichtlich englischem
System mit Sand- und Staubzylinder und eigentüm-
licher Schälmaschine; mit Elevator, zwiebelförmiger
Kappe mit Windrose und Jalousieflügeln. 1890 Ein-
bau eines separaten Schrotganges im Erdgeschoss
mit Antrieb durch einen Petroleummotor, der 1900
durch einen Elektromotor ersetzt wurde. Nach einem
Flügelbruch im Dezember 1951 ließ der letzte Müller
Otto Schwerdtfeger die Mühle stilllegen, die danach
zur Ruine verfiel. 1981 wurde die Kappe mit den Res-
ten der Flügel und der Windrose an die Windmühle in
Hameln-Tündern verkauft, die zuvor ausgebrannt war.
Seit 1987 wird die Mühle von privat und seit 1995
unter der Mithilfe eines Mühlenvereines restauriert.
Die umfangreiche Mühlentechnik ist erhalten und die
Mühle wird mittlerweile als technische Schauanlage
wieder genutzt.


Bennigsen, Wassermühle, Gutsanlage mit dem links ange-
bauten Mühlengebäude, 1997. Foto W. Neß, Archiv NLD.

Bennigsen, Turmholländerwindmühle mit Galerie, Foto der
Mühle nach dem Flügelbruch, 1951. Foto Archiv Verein Alte
Mühle Bennigsen e.V., Repro R. Hagen
 
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