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Hagen, Rüdiger; Neß, Wolfgang; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen: Region und Stadt Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag, Heft 44.2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.51272#0264
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Mühlen in Niedersachsen
Region und Stadt Hannover

Erbschaft an seinen Sohn über. Durch Einheirat kam
Carsten Bergmann in die Familie und übernahm um
1750 die Mühle. Seither ist die Familie Bergmann auf
der Kötjemühle ansässig. 1817 brannte das Müller-
haus ab und wurde neu erbaut. 1833 erfolgte auch
ein Neubau der Mühle. Heinrich Carl Bergmann löste
1834 den Erbzins ab. 1903 erhielt Müller Bergmann
auch die Schankerlaubnis und richtete bei der Mühle
eine Gaststätte ein. 1928 legte er den Mühlenbetrieb
still. Das Mühlengebäude mit Stauteich ist als Gast-
wirtschaft und zu Wohnzwecken erhalten. Reste der
Antriebstechnik sind auf dem Mühlengelände noch
erhalten.

Dedenhausen
Westlich von Dedenhausen
Wassermühle „Wolfsförder Mühle" an der Fuhse
Erstmals im Lehnsregister der Herzöge Otto und Wil-
helm von Braunschweig - Lüneburg 1330 bis 1369 als
„Molen to Wadelsvorde" genannt. Vermutlich war die
Mühle aber sehr viel älter. Damals hatte Frederik van
Borthvelde zwei Teile des Dorfes und die halbe Mühle
als Lehen, die andere Hälfte der Mühle gehörte den

Herren von Rautenberg. Diese Besitzverhältnisse sind
noch in einer Urkunde 1456 belegt. 1550 wird der
Müller Büring genannt, dessen Familie über mehrere
Generationen etwa 400 Jahre lang die Mühle betrieb.
1587 wird ein Thomas Büry, 1600 ein Henning Büring
genannt. 1617 wurde die Mühle an 35 Bürger in Edes-
se verkauft, die den Müller Büring weiterhin als Betrei-
ber hielten. 1895 brannte die Mühle vermutlich durch
den Racheakt einer Dienstmagd vollständig nieder
und wurde im Folgejahr allem Anschein nach durch
die Peiner Mühlenbaufirma Tiedt wieder aufgebaut.
1937 wird Heinrich Harries, der durch Einheirat in die
Familie Büring kam, als Müller genannt. 1950 geht
die Mühle an den aus Schlesien stammenden Müller
Bernhard Scheibe über. Die lange stillliegende Mühle
ist mit kompletter technischer Ausstattung im ruinö-
sen Zustand erhalten, Teile der Hofanlage sind inzwi-
schen restauriert und bewohnt. Das unterschlächtige
Wasserrad ist vor Jahrzehnten der Fuhseregulierung
und einem Fischpass gewichen. Die Mühlentechnik
besteht aus Mahlgang und Schrotgang mit Antrieb
von unten durch eine Königswelle mit gusseisernem
Getriebe, 1 einfachem Walzenstuhl, Zentrifugalsichter
mit vorgesetzter Bürstenschnecke, stehender Misch-
maschine, Trieur, Schälmaschine und Elevatoren.


Dedenhausen, Wassermühle, eine alte Zeichnung von Georg Philipschack von 1957 zeigt die Wolfsförder Mühle noch in
Betrieb.
 
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