Katalog
Stadt Hannover
329
lenhof mit Brauhaus und Krug eine „große Mahlmüh-
le", eine „Flutmühle" (die kleine Mahlmühle), eine Öl-
mühle, Sägemühle und Kupfermühle. 1751 lässt die
Stadt die Flutmühle in eine Panstermühle umbauen,
ein spezieller Mühlentypus mit verstellbaren Wasser-
rädern, die den Betrieb insbesondere bei Hochwasser
flexibler machte. In den Folgejahren werden diverse
Müller genannt, bis 1820 der Müllermeister Johann
Friedrich Fiedeler, der in der Stadt Hannover bereits
die Klickmühle und die Brückmühle gepachtet hatte,
den Betrieb übernahm. Sein Sohn Carl Georg kauft
schließlich 1850 der Stadt die Mühle ab und moderni-
siert sie umfassend.
1867 wird auf dem Mühlengelände eine kleine private
Wollwäscherei gegründet, die aber nach kurzer Zeit
wieder einging, bis 1872 von hannoverschen Bürgern
eine Wollkämmerei als Aktiengesellschaft gegründet
wurde, Ausgangspunkt für die danach gewaltig ex-
pandierende später als „Dohrener Wolle" bekannte
Industrieanlage. Der noch parallel weiter laufende
Mühlenbetrieb, nun auch im Besitz der Wollkäm-
merei, wurde schließlich 1911 endgültig eingestellt.
1973 wurde das gesamte Areal und die Gebäude an
die Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat" ver-
kauft, die ab 1976/77 mit dem Abbruch der Bauten
von Mühle und Wollkämmerei begann, um danach
die Leineinsel mit neuen Wohnungen zu bebauen.
Bis auf die Duvesche Wehranlage und das ehemalige
Turbinenhaus der Wollkämmerei war danach von den
historischen Wasserkraftanlagen nichts mehr erhal-
ten. Schließlich musste vor einigen Jahren auch das
Wehr einem Neubau weichen; eine neue Wasserkraft-
anlage zur Stromerzeugung ist seit dieser Zeit in der
Diskussion.
Hannover-Döhren, der Lageplan von 1757 zeigt sehr genau
die Gesamtanlage der Mühle mit allen zugehörigen Bauten,
die im Text darunter entsprechend benannt sind. Vorlage
aus: Die Leineinsel in Hannover. Landeshauptstadt Hannover
1979.
Stadt Hannover
329
lenhof mit Brauhaus und Krug eine „große Mahlmüh-
le", eine „Flutmühle" (die kleine Mahlmühle), eine Öl-
mühle, Sägemühle und Kupfermühle. 1751 lässt die
Stadt die Flutmühle in eine Panstermühle umbauen,
ein spezieller Mühlentypus mit verstellbaren Wasser-
rädern, die den Betrieb insbesondere bei Hochwasser
flexibler machte. In den Folgejahren werden diverse
Müller genannt, bis 1820 der Müllermeister Johann
Friedrich Fiedeler, der in der Stadt Hannover bereits
die Klickmühle und die Brückmühle gepachtet hatte,
den Betrieb übernahm. Sein Sohn Carl Georg kauft
schließlich 1850 der Stadt die Mühle ab und moderni-
siert sie umfassend.
1867 wird auf dem Mühlengelände eine kleine private
Wollwäscherei gegründet, die aber nach kurzer Zeit
wieder einging, bis 1872 von hannoverschen Bürgern
eine Wollkämmerei als Aktiengesellschaft gegründet
wurde, Ausgangspunkt für die danach gewaltig ex-
pandierende später als „Dohrener Wolle" bekannte
Industrieanlage. Der noch parallel weiter laufende
Mühlenbetrieb, nun auch im Besitz der Wollkäm-
merei, wurde schließlich 1911 endgültig eingestellt.
1973 wurde das gesamte Areal und die Gebäude an
die Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat" ver-
kauft, die ab 1976/77 mit dem Abbruch der Bauten
von Mühle und Wollkämmerei begann, um danach
die Leineinsel mit neuen Wohnungen zu bebauen.
Bis auf die Duvesche Wehranlage und das ehemalige
Turbinenhaus der Wollkämmerei war danach von den
historischen Wasserkraftanlagen nichts mehr erhal-
ten. Schließlich musste vor einigen Jahren auch das
Wehr einem Neubau weichen; eine neue Wasserkraft-
anlage zur Stromerzeugung ist seit dieser Zeit in der
Diskussion.
Hannover-Döhren, der Lageplan von 1757 zeigt sehr genau
die Gesamtanlage der Mühle mit allen zugehörigen Bauten,
die im Text darunter entsprechend benannt sind. Vorlage
aus: Die Leineinsel in Hannover. Landeshauptstadt Hannover
1979.