IV
endlich die Hoffnung, bei gründlicher Ausnützung aller einschlägigen
Archive, das durch die kriegerischen Ereignisse des 17. Jahrhunderts
für die Stadt Heidelberg verloren Gegangene — wenn auch nur in
Abschriften — beizuschaffen, und dadurch, wie der Geschichtsforschung
überhaupt, so ins Besondere der über Heidelberg, einen Dienst zu
leisten; alle diese Dinge bewogen mich, an Sie, hochverehrteste Herren!
das Ansuchen zu stellen, unter Ihrer Autorität die zerstreuten Ur-
kunden zu sammeln und so die Stadt Heidelberg wieder mit einem
Archive zu versehen, — welchen! Ansuchen Sie zu entsprechen die
Güte hatten.
Da es aber offenbar am Tage lag, daß damit nur ein Theil
meiner Aufgabe gelöst sei, indem ja nur die Vergangenheit wieder
ans Licht gezogen, keineswegs aber die Kenntniß der gegenwärtigen
Verhältnisse der Zukunft überliefert würde, so beehrten Sie mich mit
den: weitern gütigen Aufträge, die Chronik d. h. die Zeitgeschichte
der Stadt aufzuzeichnen.
Im Laufe von vier Jahren habe ich mich bemüht, meiner
doppelten keineswegs so leichten Aufgabe gerecht zu werden. Viertel-
jährlich schloß ich die Chronik ab und überlieferte Ihnen dieselbe in
Jahrgängen; drei solcher Jahrgänge sind bereits in Ihrem Besitze
und der vierte ist seinen: Abschlüsse nahe.
Jene vier Jahre haben mich zum Zwecke der Sammlung von
Urkunden-Abschriften in verschiedene Archive in der Nähe und Ferne
geführt. Das sehr ausgiebige Generallandesarchiv zu Karlsruhe,
wohl die Hauptquelle für die Geschichte unserer Stadt, hat in seinen:
Besitz mehr als tausend Urkunden in Original und Abschrift, dazu
noch eine große Menge von Regierungsakten; etwa 600 Original-
urkunden habe ich, je nach ihrer Wichtigkeit, theils copirt, theils ihren:
Hauptinhalte nach bloß ausgezogen. An Aktenfascikeln habe ich bis
jetzt nahe an 400 ausgezogen. Aber es ruht hier noch mancher
historische Schatz. — Auch im Königl. Staatsarchiv zu München konnte
ich recht dankenswerthe Funde machen, ins Besondere Details über
die Verhältnisse des 30jährigen Krieges. — Die Hofbibliothek in
endlich die Hoffnung, bei gründlicher Ausnützung aller einschlägigen
Archive, das durch die kriegerischen Ereignisse des 17. Jahrhunderts
für die Stadt Heidelberg verloren Gegangene — wenn auch nur in
Abschriften — beizuschaffen, und dadurch, wie der Geschichtsforschung
überhaupt, so ins Besondere der über Heidelberg, einen Dienst zu
leisten; alle diese Dinge bewogen mich, an Sie, hochverehrteste Herren!
das Ansuchen zu stellen, unter Ihrer Autorität die zerstreuten Ur-
kunden zu sammeln und so die Stadt Heidelberg wieder mit einem
Archive zu versehen, — welchen! Ansuchen Sie zu entsprechen die
Güte hatten.
Da es aber offenbar am Tage lag, daß damit nur ein Theil
meiner Aufgabe gelöst sei, indem ja nur die Vergangenheit wieder
ans Licht gezogen, keineswegs aber die Kenntniß der gegenwärtigen
Verhältnisse der Zukunft überliefert würde, so beehrten Sie mich mit
den: weitern gütigen Aufträge, die Chronik d. h. die Zeitgeschichte
der Stadt aufzuzeichnen.
Im Laufe von vier Jahren habe ich mich bemüht, meiner
doppelten keineswegs so leichten Aufgabe gerecht zu werden. Viertel-
jährlich schloß ich die Chronik ab und überlieferte Ihnen dieselbe in
Jahrgängen; drei solcher Jahrgänge sind bereits in Ihrem Besitze
und der vierte ist seinen: Abschlüsse nahe.
Jene vier Jahre haben mich zum Zwecke der Sammlung von
Urkunden-Abschriften in verschiedene Archive in der Nähe und Ferne
geführt. Das sehr ausgiebige Generallandesarchiv zu Karlsruhe,
wohl die Hauptquelle für die Geschichte unserer Stadt, hat in seinen:
Besitz mehr als tausend Urkunden in Original und Abschrift, dazu
noch eine große Menge von Regierungsakten; etwa 600 Original-
urkunden habe ich, je nach ihrer Wichtigkeit, theils copirt, theils ihren:
Hauptinhalte nach bloß ausgezogen. An Aktenfascikeln habe ich bis
jetzt nahe an 400 ausgezogen. Aber es ruht hier noch mancher
historische Schatz. — Auch im Königl. Staatsarchiv zu München konnte
ich recht dankenswerthe Funde machen, ins Besondere Details über
die Verhältnisse des 30jährigen Krieges. — Die Hofbibliothek in