2
und Dörfer, was das allgemein politische und kirchliche Leben der-
selben anbelangt. Heidelberg ist seit mehr als 400 Jahren der Sitz
einer Universität; Hochschule und Stadt haben nicht blos Leid und
Freud mit einander getheilt, sondern jene drückte dieser von Anfang
an einen eigentümlichen Charakter auf, der sie von andern Residenz-
städten ganz wesentlich unterscheidet; die innere Geschichte der Hoch-
schule repräsentirt den Entwickelungsgang der Wissenschaft über-
haupt. Das gesammte Kulturleben, das ehrliche Handwerk, die
Gewerbe, Landwirtschaft, Industrie und Handel der Stadt gestalten
vielfach das sociale Leben des Landes.
Wenn alle diese Beziehungen des geistigen und materiellen Lebens
der Stadt Heidelberg, wie es beabsichtigt ist, in diesem „Archiv" ihre
Erörterungen finden sollen, so dürfen die Grenzen des zu behan-
delnden Gegenstandes nicht zu enge gezogen werden. Es ist viel-
mehr nöthig, die Fäden, mit denen die Geschichte unserer Stadt in
die allgemeine Geschichte hineinragt, bis zu ihren Endpunkten zu ver-
folgen; und wenn deßhalb auch die Stadt selbst den Mittelpunkt des
„Archivs" bilden muß und wird, so muß und wird dieser Punkt zu-
gleich als Crystallisationskern sich ausweisen, dessen Bildungskraft ge-
rade dadurch zu Tage tritt, daß er zu seiner Ausgestaltung alle Ele-
mente in seinen Dienst zieht.
Die Quellen aus denen das „Archiv" schöpfen wird, sind theils
Druckwerke, theils Manuscripte, theils Original-Urkunden, theils Ab-
schriften solcher, theils schriftliche Verhandlungen. Sie sollen hier
nicht namentlich aufgeführt, sondern bei jeder einzelnen Darstellung
genau angegeben werden. Ich behalte mir jedoch vor, der Gesammt-
literatur einen besonderen Abschnitt in diesem „Archiv" zu widmen.
Daß ich zur Darstellung der Geschichte der Stadt Heidelberg die
Form einer Zeitschrift gewählt habe, findet seine Erklärung darin,
daß ich mir vorgenommen habe, den Gegenstand bis in die ersten
Anfänge zurück und in die letzten Consequenzen hinaus zur Darstel-
lung zu bringen. Ich muß das schon vorhandene und stets noch
fließende Material, ganz unbeengt von Nebenrücksichten auf eine
und Dörfer, was das allgemein politische und kirchliche Leben der-
selben anbelangt. Heidelberg ist seit mehr als 400 Jahren der Sitz
einer Universität; Hochschule und Stadt haben nicht blos Leid und
Freud mit einander getheilt, sondern jene drückte dieser von Anfang
an einen eigentümlichen Charakter auf, der sie von andern Residenz-
städten ganz wesentlich unterscheidet; die innere Geschichte der Hoch-
schule repräsentirt den Entwickelungsgang der Wissenschaft über-
haupt. Das gesammte Kulturleben, das ehrliche Handwerk, die
Gewerbe, Landwirtschaft, Industrie und Handel der Stadt gestalten
vielfach das sociale Leben des Landes.
Wenn alle diese Beziehungen des geistigen und materiellen Lebens
der Stadt Heidelberg, wie es beabsichtigt ist, in diesem „Archiv" ihre
Erörterungen finden sollen, so dürfen die Grenzen des zu behan-
delnden Gegenstandes nicht zu enge gezogen werden. Es ist viel-
mehr nöthig, die Fäden, mit denen die Geschichte unserer Stadt in
die allgemeine Geschichte hineinragt, bis zu ihren Endpunkten zu ver-
folgen; und wenn deßhalb auch die Stadt selbst den Mittelpunkt des
„Archivs" bilden muß und wird, so muß und wird dieser Punkt zu-
gleich als Crystallisationskern sich ausweisen, dessen Bildungskraft ge-
rade dadurch zu Tage tritt, daß er zu seiner Ausgestaltung alle Ele-
mente in seinen Dienst zieht.
Die Quellen aus denen das „Archiv" schöpfen wird, sind theils
Druckwerke, theils Manuscripte, theils Original-Urkunden, theils Ab-
schriften solcher, theils schriftliche Verhandlungen. Sie sollen hier
nicht namentlich aufgeführt, sondern bei jeder einzelnen Darstellung
genau angegeben werden. Ich behalte mir jedoch vor, der Gesammt-
literatur einen besonderen Abschnitt in diesem „Archiv" zu widmen.
Daß ich zur Darstellung der Geschichte der Stadt Heidelberg die
Form einer Zeitschrift gewählt habe, findet seine Erklärung darin,
daß ich mir vorgenommen habe, den Gegenstand bis in die ersten
Anfänge zurück und in die letzten Consequenzen hinaus zur Darstel-
lung zu bringen. Ich muß das schon vorhandene und stets noch
fließende Material, ganz unbeengt von Nebenrücksichten auf eine