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und Leimen, westlich bis zu den Marken von Wieblingen, Eppelheim
und Kirchheim, nördlich bildete der Neckar überall die Grenze der
Mark. Das Dorf Bergheim selbst lag am Neckar und zog sich gegen
Südosten der jetzigen Gasfabrik zu; wenigstens eine Hauptstraße durch-
zog das Dorf der Länge nach von Süden nach Norden und führte
an den Neckar, wo schon zur Zeit der Römerherrschaft eine Verbin-
dung mit den: jenseitigen Flußufer durch eine Nähe oder Brücke
Statt fand.
Mit diesem Dorfe Berg heim werden wir bekannt gemacht
durch das Urkundenbuch des Klosters Lauresheim oder Lorsch an
der Bergstraße. Williswinde und ihr Sohn Cancor, ein mit
dem pipinischen Königsgeschlechte nahe verwandter Graf über den
obern Rheingau hatten dieses Kloster im Jahre 764 gegründet. Der
Heilige desselben war Nazarius, dessenKörper der Bischof Ehr ode-
gang von Metz für Lorsch vom Papste zum Geschenk erhalten hatte;
er wurde von Rom aus durch Lothringen über die Vogesen trans-
portirt und hier empfingen ihr: die zwei bedeutendsten Grafen des
rheinischen Franziens, eben jener Cancor und Warinus, Graf über
den Lobdengau an der Spitze des ganzen Volkes, das ihn im Triumph
nach der Klosterkirche verbrachte: die genannten Grafen und die an-
gesehendsten Personen hatten ihn abwechselnd auf den Schultern ge-
tragen.
Der so feierlich aufgenommene Heilige wurde denn auch alsbald
den frommen Männern und Frauen, dem hohen und niedern Adel
und den grundbesitzenden Freien wie der Gegenstand hoher Verehrung,
so auch der Mittelpunkt zahlreicher werthvoller Schenkungen, wodurch
sich das Kloster zur gefürsteten Abtei emporschwang. Am Rhein- und
Neckarstrom erhielt es sehr ansehnlichen Grundbesitz und ein großer
Theil des Lobdengaus wurde auf solche Weise sein Eigenthum: es
gab bald im ganzen Gau keinen einzigen Ort mehr, in welchem es
nicht begütert war. Man nimmt an, daß es etwa den 12. Theil
sämmtlichen Baugrundes besessen habe, die zahlreichen Waldungen,
Waide, Rechte und Gefälle nicht gerechnet. Die beiden Klöster auf
dem Heiligenberg waren Filiale zu Lorsch und von diesem gegründet.
Das oben genannte Urkundenbuch des Klosters Lorsch, bekannt
unter dem Namen Oockvx OauresbamenZis führt Schen-
und Leimen, westlich bis zu den Marken von Wieblingen, Eppelheim
und Kirchheim, nördlich bildete der Neckar überall die Grenze der
Mark. Das Dorf Bergheim selbst lag am Neckar und zog sich gegen
Südosten der jetzigen Gasfabrik zu; wenigstens eine Hauptstraße durch-
zog das Dorf der Länge nach von Süden nach Norden und führte
an den Neckar, wo schon zur Zeit der Römerherrschaft eine Verbin-
dung mit den: jenseitigen Flußufer durch eine Nähe oder Brücke
Statt fand.
Mit diesem Dorfe Berg heim werden wir bekannt gemacht
durch das Urkundenbuch des Klosters Lauresheim oder Lorsch an
der Bergstraße. Williswinde und ihr Sohn Cancor, ein mit
dem pipinischen Königsgeschlechte nahe verwandter Graf über den
obern Rheingau hatten dieses Kloster im Jahre 764 gegründet. Der
Heilige desselben war Nazarius, dessenKörper der Bischof Ehr ode-
gang von Metz für Lorsch vom Papste zum Geschenk erhalten hatte;
er wurde von Rom aus durch Lothringen über die Vogesen trans-
portirt und hier empfingen ihr: die zwei bedeutendsten Grafen des
rheinischen Franziens, eben jener Cancor und Warinus, Graf über
den Lobdengau an der Spitze des ganzen Volkes, das ihn im Triumph
nach der Klosterkirche verbrachte: die genannten Grafen und die an-
gesehendsten Personen hatten ihn abwechselnd auf den Schultern ge-
tragen.
Der so feierlich aufgenommene Heilige wurde denn auch alsbald
den frommen Männern und Frauen, dem hohen und niedern Adel
und den grundbesitzenden Freien wie der Gegenstand hoher Verehrung,
so auch der Mittelpunkt zahlreicher werthvoller Schenkungen, wodurch
sich das Kloster zur gefürsteten Abtei emporschwang. Am Rhein- und
Neckarstrom erhielt es sehr ansehnlichen Grundbesitz und ein großer
Theil des Lobdengaus wurde auf solche Weise sein Eigenthum: es
gab bald im ganzen Gau keinen einzigen Ort mehr, in welchem es
nicht begütert war. Man nimmt an, daß es etwa den 12. Theil
sämmtlichen Baugrundes besessen habe, die zahlreichen Waldungen,
Waide, Rechte und Gefälle nicht gerechnet. Die beiden Klöster auf
dem Heiligenberg waren Filiale zu Lorsch und von diesem gegründet.
Das oben genannte Urkundenbuch des Klosters Lorsch, bekannt
unter dem Namen Oockvx OauresbamenZis führt Schen-