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eine Spur schroffen Abgerissenseins. Vom Königsstuhl, als dem
höchsten Punkte der Gegend, aus gesehen, erscheinen die Bunte-Sand-
stein-Parthien in Bergen und Thälern als ein wogendes, aber nicht
aufgeregtes Meer, und machen dieselben aus den Beschauer auch einen
beruhigenden Eindruck.
Es gibt Sandsteinschichten, welche fast wagrecht auf dem
Granit aufliegen; andere sind unter Winkeln von 12, 14, 34, ja
selbst 45 Graden aufgerichtet. Am östlichem Abhange des Gais-
berg es findet man eine Neigung von 10 Graden nach Südwesten;
im großen Steinbruch auf dem Weg nach dem Königstuhl von
5 Graden nach Süden. Gegenüber dem Zimmerplatz befindet sich
eine etwa 100 Fuß lange Sandsteinlage im Neckar^ die sogenannte
„Mauer", welche jedoch nur bei kleinem Wasserstand sichtbar ist,
deren Schichten sich unter einem Winkel von 45 Grad neigen.
Im bunten Sandstein finden wir wenig Außergewöhnliches; er
ist sehr einförmig und besteht bald aus grobem, bald aus feistem
Korn, das durch ein thoniges, nur selten eisenhaltiges oder kieseliges
Bindemittel zusammengehalten wird. Immer jedoch ist es der Fall,
daß der Sandstein groben Korns der obere, des seinen Korns der
untere Theil der Formation bildet. Thonige Lagen zwischen den
Schichten dieses Gesteins erreichen zuweilen eine Mächtigkeit von
1 bis 2 Fuß.
Seiner Farbe nach ist er meist roth, jedoch sind weiße, gelb-
liche, auch graue Abwechselungen nicht allzu selten. Je höher man
steigt, um so häufiger erscheinen Quarzgeschiebe, welche der
Sandstein einschließt. Der Quarz ist dann grobkörnig und erystal-
linisch; ja auf den höchsten Höhen, auf den: Königstuhl und dein
Gaisberg finden sich Quarze von Wallnußgröße und darüber. Auch
Gerölle von Porphyr, der älter ist als der Sandstein, kommen in
diesem vor.
Eine eigenthümliche Erscheinung bilden die „Sand st ein kugeln"
am Gaisberg, die man hier nicht bloß in den zu Tag gehenden,
verwitterten Sandsteinmassen, sondern auch in ganz frischem Sand-
stein findet, der noch keine Zersetzung zeigt. Die „Kugeln" sind
nicht ganz rund, gewöhnlich elipsoidisch, nuß-, selbst faustgroß, aus
einer durch weuig Bindemittel verkitteten Sandsteinart zusammenge-
eine Spur schroffen Abgerissenseins. Vom Königsstuhl, als dem
höchsten Punkte der Gegend, aus gesehen, erscheinen die Bunte-Sand-
stein-Parthien in Bergen und Thälern als ein wogendes, aber nicht
aufgeregtes Meer, und machen dieselben aus den Beschauer auch einen
beruhigenden Eindruck.
Es gibt Sandsteinschichten, welche fast wagrecht auf dem
Granit aufliegen; andere sind unter Winkeln von 12, 14, 34, ja
selbst 45 Graden aufgerichtet. Am östlichem Abhange des Gais-
berg es findet man eine Neigung von 10 Graden nach Südwesten;
im großen Steinbruch auf dem Weg nach dem Königstuhl von
5 Graden nach Süden. Gegenüber dem Zimmerplatz befindet sich
eine etwa 100 Fuß lange Sandsteinlage im Neckar^ die sogenannte
„Mauer", welche jedoch nur bei kleinem Wasserstand sichtbar ist,
deren Schichten sich unter einem Winkel von 45 Grad neigen.
Im bunten Sandstein finden wir wenig Außergewöhnliches; er
ist sehr einförmig und besteht bald aus grobem, bald aus feistem
Korn, das durch ein thoniges, nur selten eisenhaltiges oder kieseliges
Bindemittel zusammengehalten wird. Immer jedoch ist es der Fall,
daß der Sandstein groben Korns der obere, des seinen Korns der
untere Theil der Formation bildet. Thonige Lagen zwischen den
Schichten dieses Gesteins erreichen zuweilen eine Mächtigkeit von
1 bis 2 Fuß.
Seiner Farbe nach ist er meist roth, jedoch sind weiße, gelb-
liche, auch graue Abwechselungen nicht allzu selten. Je höher man
steigt, um so häufiger erscheinen Quarzgeschiebe, welche der
Sandstein einschließt. Der Quarz ist dann grobkörnig und erystal-
linisch; ja auf den höchsten Höhen, auf den: Königstuhl und dein
Gaisberg finden sich Quarze von Wallnußgröße und darüber. Auch
Gerölle von Porphyr, der älter ist als der Sandstein, kommen in
diesem vor.
Eine eigenthümliche Erscheinung bilden die „Sand st ein kugeln"
am Gaisberg, die man hier nicht bloß in den zu Tag gehenden,
verwitterten Sandsteinmassen, sondern auch in ganz frischem Sand-
stein findet, der noch keine Zersetzung zeigt. Die „Kugeln" sind
nicht ganz rund, gewöhnlich elipsoidisch, nuß-, selbst faustgroß, aus
einer durch weuig Bindemittel verkitteten Sandsteinart zusammenge-