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An denselben Wänden, die etwa 800 Fuß lang sind, kann auch
das Streichen und Fallen des Granits verfolgt werden. Bei
beständigen: Streichen in Süd-Süd-Ost fällt die Wand nordöstlich ein,
in Winkeln von 59, 60 und 72 Graden Bald befindet man sich im
Hangenden, bald in: Liegenden der granitischen Gangmasse. Das
Streichen der beiden Ganggranite ist sehr verschieden. Der ältere,
viel verbreitetere, streicht den Neckar in: Allgemeinen parallel; der
jüngere schneidet den Fluß oft unter einen: rechten Winkel. Es zeugt
dieses von wiederholter blutonischer Thätigkeit.
e
Das rothe Todtliegende.
In der Heidelberger Gemarkung hat man bis jetzt noch keine
unnüttelbare Auflagerung des bunten Sandsteins auf dem Granit
aufgefunden. Dagegen hat man immer zwischen Sandstein und Granit
solche Massen gefunden, denen man nicht mit Bestimmtheit sagen kann,
daß sie der einen oder der andern der beiden Steinarten angehören,
von denen vielmehr angenommen werden muß, daß sie aus Auflösun-
gen beider Theile entstanden sind: das rothe Todtliegende. Es
entstand aus einer Zerstückelung und Zermalmung der Granite, be-
sonders des Gebirgsgranits und besteht aus sehr weichem Granit-
gruß, in welchen: einzelne oft faustgroße Granitbruchstücke und Quarz-
brocken liegen. Die Granitbruchstücke enthalten Theile des Gebirgs-
und der Gang-Granite, besonders des ältern turmalinreichen. Ohne
Zweifel, weil jener der Zerstörung geneigter ist als dieser, gibt jener
den eigentlichen Teig, das Bindemittel, in welchem die Ganggranit-
trümmer und die Porphyrstücke liegen. Diese Porphyrstücke bilden
theils Kugeln von der Größe eines Eies bis zu der eines Kopfes und
darüber, theils längliche, scharfkantige, oft besonders gestaltete Massen.
Ihre Oberfläche ist rau und löcherig; ihre Masse sehr hart. Wie läßt
sich ihre Entstehung erklären, da doch auf der linken Neckarseite keine
Porphyre zu Tage kommen? und nur in: Odenwalde derselbe vor-
kommt, mit dem jedoch der unsrige nicht verglichen werden kann? —
Man nimmt hie und da, besonders auf erhabenen Punkten am bun-
ten Sandstein Reibungsslächen wahr, welche von polirten Decken von
An denselben Wänden, die etwa 800 Fuß lang sind, kann auch
das Streichen und Fallen des Granits verfolgt werden. Bei
beständigen: Streichen in Süd-Süd-Ost fällt die Wand nordöstlich ein,
in Winkeln von 59, 60 und 72 Graden Bald befindet man sich im
Hangenden, bald in: Liegenden der granitischen Gangmasse. Das
Streichen der beiden Ganggranite ist sehr verschieden. Der ältere,
viel verbreitetere, streicht den Neckar in: Allgemeinen parallel; der
jüngere schneidet den Fluß oft unter einen: rechten Winkel. Es zeugt
dieses von wiederholter blutonischer Thätigkeit.
e
Das rothe Todtliegende.
In der Heidelberger Gemarkung hat man bis jetzt noch keine
unnüttelbare Auflagerung des bunten Sandsteins auf dem Granit
aufgefunden. Dagegen hat man immer zwischen Sandstein und Granit
solche Massen gefunden, denen man nicht mit Bestimmtheit sagen kann,
daß sie der einen oder der andern der beiden Steinarten angehören,
von denen vielmehr angenommen werden muß, daß sie aus Auflösun-
gen beider Theile entstanden sind: das rothe Todtliegende. Es
entstand aus einer Zerstückelung und Zermalmung der Granite, be-
sonders des Gebirgsgranits und besteht aus sehr weichem Granit-
gruß, in welchen: einzelne oft faustgroße Granitbruchstücke und Quarz-
brocken liegen. Die Granitbruchstücke enthalten Theile des Gebirgs-
und der Gang-Granite, besonders des ältern turmalinreichen. Ohne
Zweifel, weil jener der Zerstörung geneigter ist als dieser, gibt jener
den eigentlichen Teig, das Bindemittel, in welchem die Ganggranit-
trümmer und die Porphyrstücke liegen. Diese Porphyrstücke bilden
theils Kugeln von der Größe eines Eies bis zu der eines Kopfes und
darüber, theils längliche, scharfkantige, oft besonders gestaltete Massen.
Ihre Oberfläche ist rau und löcherig; ihre Masse sehr hart. Wie läßt
sich ihre Entstehung erklären, da doch auf der linken Neckarseite keine
Porphyre zu Tage kommen? und nur in: Odenwalde derselbe vor-
kommt, mit dem jedoch der unsrige nicht verglichen werden kann? —
Man nimmt hie und da, besonders auf erhabenen Punkten am bun-
ten Sandstein Reibungsslächen wahr, welche von polirten Decken von