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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXI. Beschaffenheit der Erdoberfläche der Heidelberger Gemarkung
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0145

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129

cher Zeit und durch die gleiche vulkanische Erhebung brach auch die
Pforte des Rheinsees beim Loreleyfelsen und das Rheinwasser setzte
sich gegen Norden in Bewegung.
Der Neckar führte sein Gestein, aus der obern Neckargegend
kommend, daher aus Bruchstücken von Muschelkalk, Jurakalk und
buntem Sandstein bestehend, in den abfließenden Rheinsee. Das
Wasser des Neckars, das einen viel bedeutenderen Fall hatte, als das
des Rheins, trieb vorerst die obersten Schichten des Rheinschuttes
vor sich her.und setzte dasselbe weiter westlich, in den Gegenden von
Bruchhausen, Plankstadt, Grenzhof, Friedrichsfeld, Ilvesheim, Wall-
stadt und Virnheim wieder ab. So entstanden die Rheindünen.
An die Stelle des abgeführten Rheinschuttlandes setzte der Neckar
seinen Schutt ab, welcher genau dieselben Grenzen zeigt und sich von
Leimen über die genannten Gegenden bis an die Bergstraße bei Virn-
heim erstreckt. Diese Begrenzung ist an der Farbe des Schuttlandes
leicht zu bemerken. Denn, während, aus den schon angegebenen
Gründen, der Rheinschutt im Ganzen weiß erscheint, so ist der
Neckarschutt, vermöge seiner genanntenBestandtheile, röthlich-grau.
Die Schnelle und der Druck des Neckarstroms verminderte sich
wie er bei Heidelberg aus dem engen Thale in die weite Ebene aus-
strömte. Deßhalb setzte er gleich vor dem Gebirge die schwersten Ge-
schiebe nieder und zwar zwischen Edingen, Wieblingen und Eppelheim,
so daß dieses Gebiet erhöht ist. Als der Neckar kleiner wurde, prallte
er an dieser Erhöhung an und mußte seinen Ausfluß nach Norden
und Süden suchen; er konnte nicht geradeaus. Durch den so er-
standenen Widerstand wurden Wirbel erzeugt in der Nähe des Ge-
birgs, auch Gegenströmungen, wodurch der Niederschlag des Neckar-
wassers wellenförmig wurde; — in weiteren Fernen, also bei ruhi-
gerem Fluß sind die Niederschlag-Schichten wagrecht.
Die Mächtigkeit der Neckargeröllablagerung ist unbekannt,
jedenfalls ist sie sehr bedeutend. Je tiefer man in diese Ablagerung
hinabdringt, um so herrschender wird das Kalkgeschiebe, desto seltener
Sand und Sandstein. Durch die Vertiefungen und Erhöhungen sind
die Geschiebe und Schichten oft unterbrochen, so daß das eine Geschiebe
oft in die Schichte des Andern übergeht; welche Ungleichheiten bis an
die Oberstäche des Bodens gehen. Je mehr man sich dem Rhein nähert,
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