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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXIV. Heidelberger städtische Verhältnisse und Zustände im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0206

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ein Fahr an: Magazin und eines am magern Hof zu halten. —
Hiernach wurde die Beschwerde als unbegründet abgewiesen.
30. Die Erhebung und Verwendung der Fruchtmarktgelder
betraf die letzte Beschwerde, die übrigens von den Vorbringern selbst
zurückgenommen wurde. Die seitherige Hebung, wonach der Frucht-
marktaufseher von jedem Malter Frucht, das auf dem Markt verkauft
wird, für sich und die Mitterer 2 Kreuzer erhob, wurde dahin ab-
geändert, daß diese Gelder an die Stadtkasse abgeliefert werden, aus
der dann dem Mnrktpersonal die taxmäßige Taggebühr bezahlt wer-
den solle.
„Nur durch gründliche Abhilfe dieser Beschwerden kann dem
gänzlichen Zusammensturz des städtischen gemeinen Wesens, der bür-
gerlichen Thütigkeit und Nahrung, der Gewerbe und des Handels,
der Sicherheit des Lebens und Eigenthums vorgebeugt werden". So
hatte die Beschwerdeschrift vom 27. Oktober 1789 geschlossen. Die
meisten Beschwerden waren schon am 17. April 1791 verbeschieden^);
wenige zogen sich noch einige Jahre hinaus.
Kosteu der Verhandlungen: Die der Beschwerdeführer aä
fl. 720. 32 kr. wurden auf fl. 425. 22 kr. redueirt; die der Com-
missiou betrugen fl. 730. 1 kr., wovon dein Commissarius Wrede
fl. 363. 45 kr., dem Actuar fl. 305. 43 kr., den: Commissionsboten
ft. 60. 33 kr. gebührten. Die Gesammtkosten betrugen also fl. 1155.
43 kr. Hieran hatten zu zahlen: der Schatzungsempfänger Weiß
fl. 24. 3 kr., Quartierschreiber Lehmann fl. 18. 42 kr., sämmtliche
Nathsverwandte st. 1. 12 kr., Stadtschreiber Sartorins, Colleetor
Sieben und die übrigen Nathsverwandten fl. 7. 26 kr.; die übrigen
fl. 1104. 25 kr. mußte die Stadtkasse zahlen.
Aber auch nach ergangenem Bescheid vom 17. April 1792 hörten we-
der die Beschwerden auf, noch löste sich die Deputation der Beschwerde-
führer auf. Eine am 22. Mai 1793 abgefaßte und an den Churfürsten ab-
gesandteBeschwerde, daß immernur ziveiDeputirtezil denVerhandlungeir
Fruchtmarktaufseher war in dieser Zeit: Schleicher. Die Beaufsichti-
gung der Mitterer lag dem Colleetor Sieben ob, welchem dafür für jeden
Wochen-Fruchtmarkt 48 kr. zuflossen.
60) Wir haben die Bescheide, um Weitläufigkeiten zu vermeiden, jedes Mal
den Beschwerden angefügt.
 
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