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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXXI. Herzog Carl III. von Lothringen in Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0228

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unnd einer großen anzahl vom Adel Ihrer Churf. Gn. hierzu be-
schriebener Lehenleute etliche stunden zuuor gantz ansehlich, herrlich
unnd Mnyestetisch entgegen geritten unnd haben Ihn im freien feldt
zwischen Norbach unnd Heidelberg uff einen: Platz, dahin den tag
zuuor 20 stückh feldt Geschütz gefürt unnd 1500 Schützen aus den:
Ausschuß verordnet gewesen, mit freuden schlissen unnd grosser Ehr-
erbietung empfangen unnd nachdem beide Herren einander, vonn
ihren Pferden abgestiegen, mit tiefer Reuerentz gegrüßet gehabt, Ihm:
ghen Heidelberg eingeleitet unnd zu Hoff in ein fürstlich statlich zu-
gerlist gemach einlosiert, Auch die gnntze Zeitt über Er alda gewesen,
mitt schönen Schawessen unnd mancherley köstlichen Trachten unnd
Getrennckh liber flirstlich tinatirsn unnd nienmnts als nur Grafen
unnd Herren Ihme zu Tafelt dienen unnd uffwartten, wie auch
sonderlich nach den morgen Malzeitten Khlibelstechen, Jachtenn, Metz-
lerstechen, fechtschuelen, unnd andere Kurzweil haltten unnd anstellen,
Ja befallen das man niemandts einigen Mangel lassen, sonnderlich
menniglich, auch seinen: u:it gebrachten gesindt genung unnd ums sie
begeren würden::, von essen und trincken Wein oder Bier, geben und
unweigerlich reichen sollte, gestalt dann auch nichts gespart unnd
täglich 200 tisch in: Schlos gespeiset worden.
Also das vielgedachter Hertzog selbsten unnd alle seine flirneme
Leuthe so er bey sich gehabt es gerhlimet unnd außtrücklich gesagt
haben::, das sie in Teutschland an kheinem Orth unnd bey kheinem
Herren da Sie hinkhommen, so statlich, herrlich ehrlich unnd freund-
lich empfangen traotii-t unnd gehallten morden sein als zu Heidel-
berg.
Den: mutwilligen, unnützen losen gemeinen gesündt aber, so er
mit gebracht, ist der Wein zu sauer unnd das Brodt zu schwartz ge-
wesen::, derowegen sie es under dih Tisch geworffen unnd über die
traetatlou gekhlagt haben::.
Wie es nuhn an dem gewesen::, das Er von Heidelberg wieder
weichen wöllen, hat er begert, kürtze des wegs halben, Ihme durch
die Newenstadt unnd Kheißerslauthern seine Reiß nacher Haus zu
nemen, welches Jh:::e aber aus bedencklichen Uhrsnchen höfflich abge-
schlagen unnd verweigert worden.
 
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