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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0023
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chen zu berichtigen, Gesichtspunkte zn verfol-
gen , Muthmassungen zu prüfen, angefangcne
Wissenschaften zu vervollkommen dar. Die Ge-
schichte unsrer Streitigkeiten zeigt uns den Mis-
brauch der Wörter, und schwankenden Nationen ;
den Fortgang der Wissenschaften , welcher durch
Wortzänkereicn gehindert wurde; die Leiden-
schaften unter der Maske des Eifers; die Hart-
näckigkeit unter dem Namen der Standhaftigkeit:
sie laßt uns bemerken, wie wenig diese Zanke-
reien geschickt sind Licht zu verbreiten ; wie sie
sogar, wenn sie bestimmte Gegenstände behan-
deln , verwirrend , und gefährlich werden; die-
ses Studium, das zwar zur Erweiterung unsrer
.wirklichen Kenntnisse sehr wenig nützt, würde
das nützlichste sein, uns weise zu machen. Allein
bei diesem sowol, als bei andern Dinge» geht
das Beispiel andrer für uns fast immer verlo-
ren. Die Geschichte unsrer gröbsten Zrrthümec
endlich (ste mögen sie nun vermöge ihrer Ähn-
lichkeit mit der Wahrheit, oder ihrer Dauer;
vermöge der Anzahl, oder des grossen Ansehen»
von Menschen, die sie verführten, geworden
seyn): lehret uns gegen uns selbst, und andre
wislrauisch zu werden: noch mehr, indem sie
uns den Weg weisen, auf welchen andre irrege-
führt worden sind, erleichtern sie uns das Su-
B s chen
 
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