Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]: Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) (Wien, 1787)

29

v-ntionellen ab ; gleich weit entfernet von einem
maschinmassigen, und ungesunderen Ausspruch/
und einer zu subtilen Durchgrübelung treibt er
die Analyse seiner Empfindung nicht weiter als
sie gehen soll, und schrenket sie auch in dem Fel-
de nicht zu eng ein , das ihr zukömmr; er studi-
ret seine Impression, gibt sich selbst und andern
hievon Rechenschaft, und hat er einmal, wenn
man so sich auödrücken darf, sein Vergnügen mit
der Vernunft übereingestimmt, so bedauert er,
ohne Stolz, und ohne Bekehrungssucht gegen
andre, alle die , welche entweder von Natur aus,
oder durch die Gewohnheit eine andre Art ju
empfinden erhalten haben.
Da zur Philosophie alles gehöret, was im Ge-
biete der Vernunft sich befindet ; da diese Ver-
nunft ihre Grenzen enger, oder weiter über alle
Gegenstände unsrer natürlichen Kenntnisse aus-
dehnt , so folget hieraus, daß nur eine einzige
Gattung von Kenntnissen aus den Anfangsgrün-
den der Philosophie ausgeschlossen werden darf,
und diese sind die, so zur geoffenbarten Religion
gehören. Nicht nur ihr Gegenstand, sondern
auch ihr Karakcer , und die Art der Überzeu-
gung selbst, die sie in uns hervorbringen, sind
für die menschlichen Wissenschaften ganz fremd z
denn