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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0055
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5r
zu thun. Die Kunst zu raisonniren ist demnach
nur die Entwicklung dieses Grundsatzes, uns
seiner daraus entspringenden Folgen» Man steht
sogleich; daß dieser Grundsatz eine eben so ge-
wisse, als unerklarbare Thatsache voraussetzt,
das ist, daß unser Geist nicht nur mehrer Ide-
en zugleich, sondern auch auf einmal die Ueber-
einstimmung, und Nichtübereinstimmung dieser
Ideen appercipiren könne. Diese augenblickliche
Vervielfältigung der Operationen einer so einfa-
chen Substanz, als die Denkende ist, bleibt ei-
nes von den Geheimnissen der Metaphysik.
Jedes Raisonnemenk, welches uns die Ver-
bindung, oder die Opposition zweier Ideen
evident darthut, heißt eine Demonstration ; die
Grösscnlehrer bedienen stch nur dieser Art Schlüs-
se ; man hat zwar auch in andern Wissenschaf-
ten Beispiele davon, allein ste sind seltner; in-
dessen würde man stch sehr irren, wenn man
glauben wollte, die Wesenheit der Demonstra-
tionen bestehe blos in der geometrischen Form ;
diese ist nur etwas Zufälliges, und die Schale
bei einer Lüste von Erklärungen, Axiomen, Pro-
positionen, und Corollarieu. Diese Form ist
zn den Beweisen mathematischer Wahrheiten so
D s wenig
 
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