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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0283
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27-

Saiten in Rücksicht auf den Grad ihrer Deh-
nung (reniion) ihrer Dicke, und Gärige zu be-
rechnen ; allein was ist die Ursache des Vergnü-
gens, so gewiße Akkorde in uns hervorbringen, und
der unangenehmen Sensationen, die wir bei
andern erfahren? Dies ists, worüber wir nicht
aufgeklärter sind, als man es zur Zeit des
Pythagoras war. Man hat in dieser Gattung
nur seichte Kenntnisse von Thatsachen nöthig
um sich zu überzeugen, daß die davon gegebnen
Gründe nicht zureichen. Die Erfahrung ist da-
her die einzige Stütze der Akustick, und daraus
muß man die Regeln für sie abziehen. Ein
berühmter Tonkünstler unsrer Zeiten hat schon
diesen Weg eingeschlagen, indem er aus der
Resonnanz des tönenden Körpers die Grundre-
geln der Harmonie mit gutem Erfolge abgelei-
tet hat. Da er aber als der erste diesen schwe,
rcn Stof zu bearbeiten hatte, der über viele
wichtige Punkte keiner Demonstration fähig
schien, muste er öfters, wie ers selbst gesteht,
die Analogien, Transformationen, un-
Konvenanzen (um die Vernunft so viel als
möglich zu befriedigen) bei der Erklärung der
Phaenomene vervielfältigen. Dieser berühmte
Künstler war für uns der Deskartes in der
Tonkunst. Ich glaube man dürft sich nicht
S 4 schm ei.
 
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