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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0304
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Die Alten scheinen die Erfahrung nur in
Rücksicht auf Künsten, und keineswegs wie wir
«m blos eine philosophische Wißbegierdc zu stil-
len , kultivirt zu haben. Sie zerlegten die Kör-
per, und setzten sie zusammen nur um davon ei-
nen nützlichen oder angenehmen Gebrauch zu
machen, ohne sich viel um die Kenntniß ihres
Spieles, oder Baues zu bekümmern. Sie hiel,
ten sich nicht einmal beim Detail in den Be-
schreibungen auf, die sie von den Körpern mach-
ten; und wenn sie über diesen Punkt einer
Rechtfertigung bedürften, so würden sie viel-
leicht hinlänglich durch den geringen Nutzen ge-
rechtfertiget werden, welchen die Neuern in der
Befolgung einer entgegengesetzten Methode ge-
funden haben. Man muß den wahren Ge-
schmack der alten Physick vielmehr in der Thier-
geschichte des Aristoteles, als in seinen andern
Werken aufsuchen worum er vielweniger reich
an Fackten, und fruchtbarer an Worten, mehr
Raifonneur, als sehrer ist. Denn so ist zu-
gleich die Weisheit und Thorheit des Philoso-
phen beschaffen, daß er wahrend dem die Samm-
lung von Materialien leicht und fruchtbar ist,
sich nur mit der Sorge beschäftiget sie einzusam-
meln, und in Ordnung zu bringen; aber sobald
er Materialien vermißt, fangt er sogleich zu
rar-
 
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