Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ERNST PFUHL

Steinplatte. Darin verbrannte Knochen; daneben der Fuss einer
kleinen euböischen Amphora ; zwischen beiden der unver-
brannte Schenkelknochen eines Kalbes. Dahinter in der Ecke
Scherben mehrerer kleiner Gefässe zu einem Haufen zusammen-
gepackt: a) Von der kretischen Kanne C 52. b) Von einem
Kugelamphöriskos aus gelbem Thon (P). c) Von zwei theräi-
schen Skyphoi. cl) Von einem Tässchen, e) Von einer einst
geflickten flachen Schale aus grobem gelblichem Thon mit
ganz abgeriebenem olivbraunem Firnis (geometrisch stilisierte
rennende Hunde mit Füllungen von Zickzacklinien).
9. Theräische Amphora A 21, zerdrückt auf einer Steinplatte
stehend. Darin verbrannte Knochen, das Kännchen aus gel-
bem Thon Beil. XXXVIII 1 und Scherben des kretischen Sky-
phos C 83.
10. Theräische χύτρα δίωτος A 226, zerdrückt auf einer Stein-
platte stehend. Darin verbrannte Knochen.
In dem Grabe waren mindestens acht, wahrscheinlich neun
Tote beigesetzt, denn 2 ist schwerlich nur ein beigegebenes
Gefäss. Eher könnte 5 ein solches gewesen sein und zu 4 ge-
hören. An Beigaben erscheint Trink- und Speisegeschirr, ganz
und in Scherben; der Gefässfuss bei 8 scheint als Teller für
einen Kalbsbraten gedient zu haben. Der Scherbenhaufen in
der Ecke erinnert an das vorige Grab; ein Salbgefäss war
vielleicht der Amphoriskos 8 b. Die schwarze Erde unter den
hinteren Gefässen und um sie herum stammt von einem Opfer,
das jedoch schwerlich im Grabe verbrannt worden ist. Der
Befund machte den Eindruck, als ob die Asche auf und zwi-
schen die Gefässe geschüttet worden und allmählich nach unten
gedrungen sei.
Opfergrube 13 (22). Der Einschnitt in die Vorder-
seite einer Schieferzunge ist südlich und hinten mit einer
dünnen Bogenmauer verkleidet, welche sich auch nördlich an
der Hinterfüllung des Grabes 14 fortsetzt. Der vordere Ab-
schluss gegen die Füllsteine der Terrassenmauer hin ist nicht
mehr kenntlich. In der Grube lag eine ungefähr 0,3 m starke
Aschenschicht mit Knochen von Kleinvieh und Scherben klei-
ner Gefässe.
 
Annotationen