Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

TANAGRAISCHE GRABALTARE
Das Museum von Schimatari birgt zahlreiche, meist altarför-
mige Grabsteine aus archaischer und klassischer Zeit, die eine
genauere Betrachtung verdienen, als ihnen Haussoullier in sei-
nem Buche Quomodo sepulcra Tanagraei decoraverint gervid-
met hat. Die vom Institut geplante Sammlung der böotischen
Grabreliefs wird hoffentlich auch diese einfachen Denkmäler
umfassen ; hier können ausser einem Lichtbilde nur einige
schematische Skizzen gegeben werden.
Die Grabaltäre von ausgeprägter Form herrschen nach Aus-
weis der Inschriften von archaischer Zeit bis ins vierte Jahrhun-
dert. Neben ihnen finden sich einfache und naiskosförmige Ste-
len, welch letztere in hellenistischer Zeit eine reiche Ausbildung
erfahren haben. Die Altäre bestehen alle aus dem Kalktuff von
Kokali. Ihr grösstes Mass schwankt von einigen 20 cm bis zu
mehr als I m. Die kleinsten Altäre, aber auch nur diese — die
meisten sind viel zu gross dazu — scheinen innerhalb der Grä-
ber gefunden worden zu sein 1. Hierin ist ein abgeleiteter Brauch

1 Haussoullier S. 18. Die Versicherungen der Schiraatarioten werden dadurch
bestätigt, dass sich in eretrischen Gräbern des vierten Jahrhunderts kleine Thon-
altäre fanden (freundliche Mitteilung von Herrn Stais). Auch von den esquilini-
 
Annotationen