Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
54

ERNST PFUHL

Opfergrube 52 (52). Diese nördlich oberhalb von Grab 53
gelegene Grube ist mit stark geböschten Wänden in den Schie-
fer geschnitten. Die Schieferrückwand biegt oben zu zwei An-
sätzen von Seitenwänden um, an der Norclwand sind noch
Reste einer anschliessenden Bruchsteinmauer vorhanden, die
sicher auch vorn herumging; denn während die Höhe der
Schiefervorderwand nur 0,5 m beträgt, war die die Grube fül-
lende Aschenschicht an der Rückwand noch 0,7 m hoch erhal-
ten ; mindestens so hoch war also auch die Vorderwand. Bei
der starken Böschung der Wände fanden Hölzer von der mitt-
leren Länge oder Breite der Grube von selbst ein Auflager, das
den Durchzug der Luft gestattete. Die Asche enthielt Knochen
von Kleinvieh und vom Kaninchen sowie Scherben kleiner Ge-
fässe und Reste einer langen eisernen Gewandnadel V 54.
Die Scherben stammen
1. Von einem kretischen Skyphos C 78.
2. Von einem protokorinthischen Skyphos (K I A).
3. Von einem spätprotokorinthischen oder korinthischen Sky-
phos (K I A).
4. Von einer jonischen Schale (G II B).
5. Von einem Näpfchen mit vor dem Brennen durchbohrtem
Boden.
6. Von einer schlauchförmigen Kanne, wie es scheint, der
spätprotokorinthischen Art; ein Loch im Boden wie bei 5.
7. Von einem korinthischen Amphoriskos M 9.
8. Von einem korinthischen kugelförmigen Aryballos (Μ VIII).
Grab 53 (51)· Dieses tief in den Schiefer gehöhlte Grab
zeigte, nachdem es völlig ausgeräumt war, folgende Formen:
der Grundriss nähert sich der Ellipse; im vorderen Scheitel
ist der Fels, offenbar für eine Thür, senkrecht abgeschnitten
und auch der vorderste Teil der Südwand weicht zurück.
Dort schliesst eine an das Nachbargrab stossende Bruchstein-
mauer an, die auf einem Lager von kleinen Steinen ruht; eine
Verbindung zwischen ihr und dem senkrechten Felsabschnitt
ist nicht vorhanden. Die Nordwand geht in glatter Fläche bis
zu einer grössten Tiefe von 2,1 m herab; die Rückwand zeigt
eine doppelte nischenartige Höhlung (s. den Durchschnitt
 
Annotationen